Wahlkreis Hannover II: Pistorius kandidiert erstmals für den Bundestag

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will erstmals für den Bundestag kandidieren. Pistorius, 64, wolle bei der Wahl 2025 als SPD-Kandidat im Bundestagswahlkreis 42 Hannover II antreten, erfuhr der Tagesspiegel aus SPD-Kreisen. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet. Bei der letzten Wahl 2021 war hier Yasmin Fahimi erfolgreich angetreten, hatte ihr Mandat aber nach ihrer Wahl zur DGB-Vorsitzenden niedergelegt.

Pistorius war 2023 in die Bundespolitik gewechselt, er gehört dem Bundestag bisher nicht an. Vor seiner Ernennung zum Bundesverteidigungsminister 2023 war er Innenminister in Niedersachsen, zudem Mitglied des Niedersächsischen Landtages. „Ich habe zehn Jahre lang in Hannover gearbeitet und viel Zeit dort verbracht“, sagte Pistorius dem „Spiegel“. Er wolle seinen „Teil dazu beitragen, dass die SPD nächstes Jahr ein gutes Ergebnis erzielt, und dazu gehört es, möglichst viele Wahlkreise direkt zu gewinnen“.

Szenario Kanzlerkandidat Pistorius

Angesichts der geringen Zustimmungswerte für die SPD und Kanzler Olaf Scholz (SPD) werden in der Partei Szenarien durchgespielt, nach denen Pistorius die Kanzlerkandidatur übernehmen könnte. Pistorius ist Deutschlands beliebtester Politiker. Er selbst hat sich vor einigen Wochen hinter Scholz gestellt. Die Wahl zum Kanzler erfordert kein Mandat im Bundestag.

Eine Kandidatur in seiner Heimatstadt Osnabrück, dem Wahlkreis 39, hatte Pistorius im August abgelehnt. Hier hatte sich bei der Wahl 2021 der SPD-Kandidat Manuel Gava knapp durchgesetzt. Der nächste Bundestag soll am 28. September 2025 gewählt werden. Derzeit beginnen in den Parteien die Prozesse zur Nominierung von Kandidaten für das Parlament.