zum Hauptinhalt
Robert Habeck hat bereits zahlreiche Bücher geschrieben.

© Kay Nietfeld/dpa

„Wäre besser beraten, die Wirtschaftskrise zu bewältigen“: CDU und FDP kritisieren Habeck für neues Buch

Noch in diesem Jahr könnte das neue Buch von Vizekanzler Robert Habeck erscheinen. Die Opposition kritisierte die Prioritätensetzung des Ministers.

Stand:

Schon seit 1999 schreibt Robert Habeck Bücher. Erst für Kinder und Jugendliche zusammen mit seiner Frau Andrea Paluch, seit seinem Eintritt bei den Grünen auch regelmäßig Bücher, in denen er seine politischen Vorstellungen erläutert. Sein letztes Buch „Von hier an anders“ wurde zum Spiegel-Bestseller.

Nun hat der 55-Jährige erneut ein Buch geschrieben. „Den Bach rauf“ heißt es und sollte ursprünglich Mitte Januar veröffentlicht werden. Angesichts der vorgezogenen Neuwahlen am 23. Februar erwägt der Verlag „Kiepenheuer & Witsch“ (KiWi) das Buch nun schon früher in den Verkauf zu bringen. Doch noch vor dem Verkaufsstart wird schon Kritik an Habeck laut.

„Während die Wirtschaftskraft des Landes abnimmt und die Wirtschaftswende brennendes Thema für Menschen und Betriebe ist, schrieb Robert Habeck ein neues Buch“, kritisiert etwa der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag, Christoph Meyer.

Der Berliner Landesvorsitzende der Liberalen sagte dem Tagesspiegel, es sei bezeichnend, dass der Wirtschaftsminister in dieser schwierigen Lage seine Prioritäten zugunsten seines Buches setze. „Statt Buchseiten zu füllen wäre er besser beraten gewesen, die Wirtschaftskrise zu bewältigen und die Sorgen der Wirtschaft ernst zu nehmen“, sagte Meyer.

Es freut mich wirklich, dass Robert Habeck sich jetzt schon eine neue Beschäftigung sucht.

Der CDU-Abgeordnete Tilman Kuban spottet über Habecks Buch.

In der Unions-Fraktion übt man sich in Spott: „Es freut mich wirklich, dass Robert Habeck sich jetzt schon eine neue Beschäftigung sucht“, sagte Tilman Kuban, der für die CDU im Wirtschaftsausschuss sitzt.

Kuban, der früher Vorsitzender der Jungen Union war, sagte dem Tagesspiegel: „Wir als Union haben derzeit dafür keine Zeit, sondern bereiten uns vor gemeinsam mit den Menschen in unserem Land drei Jahre Ampel-Chaos zu beseitigen. Bei uns heißt es ‚Ärmel hochkrempeln’ statt Gewässerbeschreibung.“

Im Vergleich zu seinem letzten Buch, in dem er sich auf 372 Seiten erklärte, hat sich Habeck dieses Mal kurzgefasst. „Den Bach rauf“ soll 128 Seiten dick sein. Habeck wolle darin „Orientierung geben“, heißt es über die Beweggründe des Autors in der Ankündigung des Verlags.

Seine Tätigkeit als Schriftsteller hat die Opposition bereits in der Vergangenheit zum Anlass für Kritik und Spott genommen. Im September sagte CDU-Chef Friedrich Merz bei einer Rede auf dem NRW-Parteitag Habeck sei „Kinderbuchautor“ und habe deswegen von Technologien „keine Ahnung“. Darfür war Merz von Seiten der Grünen scharf kritisiert worden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })