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Terri Crippes (L) und Lori Lyon, die Tanten der getöteten amerikanischen Geisel Kayla Mueller, bei einer Pressekonferenz in Prescott.

© Reuters

US-Präsident Barack Obama bestätigt: Weibliche Geisel beim „Islamischen Staat“ getötet

Die amerikanische Geisel Kayla Jean Mueller, die sich um syrische Flüchtlingskinder gekümmert hatte, ist von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) getötet worden. Das bestätigte das Weiße Haus und kündigte an, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

17 Monate lang war ihre Geiselhaft beim „Islamischen Staat“ (IS) ein sorgfältig gehütetes Geheimnis, um das Leben von Kayla Jean Mueller nicht zu gefährden. Am Dienstagabend nun gab US-Präsident Barack Obama bekannt, dass die 26-jährige Amerikanerin, die bereits im August 2013 in Aleppo in Gefangenschaft der Terrormiliz geraten war, nicht mehr lebt. „Egal wie lange es dauert, die Vereinigten Staaten werden die Terroristen finden und zur Rechenschaft ziehen, die für Kaylas Gefangenschaft und Tod verantwortlich sind", hieß es in der Erklärung des Weißen Hauses.

Vergangenen Freitag hatte der „Islamische Staat“ per Internet behauptet, Mueller sei durch einen jordanischen Luftschlag ums Leben gekommen. Nach dem Feuermord an seinem Piloten Maaz al-Kassasbeh hatte Amman seine Angriffe auf Stellungen der Terrorkrieger erheblich ausgeweitet – vor allem auf Raqqa, wo der „Islamische Staat“ sein Hauptquartier hat. Nach Angaben aus Washington erhielt die Familie Muellers am Wochenende zusätzlich eine „private Botschaft“ von den IS-Geiselnehmern, die offenbar Beweise für den Tod der jungen Frau enthielt. Die Eltern des Opfers erklärten, sie seien tief erschüttert und gleichzeitig stolz auf Kayla und ihre Arbeit.

Kayla Jean Mueller hatte sich um syrische Flüchtlingskinder gekümmert

Mueller, die aus dem US-Bundesstaat Arizona stammt, hatte sich zunächst als Freiwillige einer türkischen und dänischen Hilfsorganisation ohne Anstellung und Gehalt um syrische Flüchtlingskinder in der Türkei gekümmert. Im August 2013 reiste sie zusammen mit ihrem syrischen Freund nach Aleppo, der dort den Internetanschluss für ein Team von „Ärzte ohne Grenzen“ reparieren sollte. Mitarbeiter vom Einsatzteam der Mediziner gaben später zu Protokoll, sie seien erstaunt gewesen, dass der syrische Techniker zusammen mit Mueller angereist sei. Da sich die Arbeiten länger hinzogen, habe man das Paar über Nacht beherbergt und ihnen dann für den nächsten Tag einen Transport zum Busbahnhof von Aleppo organisiert, von dem Busse zurück in die Türkei fuhren. Dort seien die beiden jedoch nie angekommen.

Die getötete US-Geisel hatte zuvor bereits in Indien, Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten gearbeitet. In einem Brief aus der IS-Gefangenschaft vom Frühjahr 2014, den die Eltern nach ihrem Tod veröffentlichten, schrieb Kayla Mueller, sie sei „völlig unverletzt“ und werde von ihren Wächtern mit „größtem Respekt und Freundlichkeit“ behandelt. Ihr syrischer Freund, der sich bis heute zu den genauen Hintergründen der Entführung ausschweigt, wurde damals freigelassen.

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