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Der Ministerpräsident von Bayern: CSU-Chef Markus Söder.

© dpa/Sven Hoppe

„Wenn Merz mich bittet“: CSU-Chef Söder will Kanzlerkandidatur für Union nicht ausschließen

Die Union will nach den Landtagswahlen im Herbst über die Personalie entscheiden. Jetzt hat der Ministerpräsident aus Bayern eine interessante Aussage getroffen.

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Regulär findet die nächste Bundestagswahl erst im Herbst 2025 statt – in der Union wird aber längst heftig darüber diskutiert, wer CDU/CSU in den Wahlkampf führen soll. Und den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Markus Söder reizt es immer noch, Kanzlerkandidat zu werden.

„Das wäre etwas, was aus Sicht eines Bayern eine spannende Aufgabe sein könnte“, sagte Söder in der Sendung „Politikergrillen“ des TV-Senders „Welt“, die am Freitag ausgestrahlt werden sollte. Söder machte aber deutlich, dass er die Kanzlerkandidatur nicht von sich aus anstreben wird: „Wenn es sein müsste und man gezwungen wird, dann müsste man sich das überlegen.“

Auf die Frage, welche Umstände ihn denn dazu bewegen könnten, antwortete der CSU-Chef: „Dass Friedrich Merz mich bittet.“ Er fügte hinzu: „Dann hätte ich ein Problem.“ Söder bekräftigte, dass die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union gemeinsam von ihm und Merz nach den Landtagswahlen im Herbst getroffen werde und dass Merz der klare Favorit sei.

Wir kommen beide sehr gut miteinander zurecht – besser als wir es gedacht hätten, wenn ich ehrlich bin.

Markus Söder über sein Verhältnis zu Friedrich Merz

Zudem lobte er die Zusammenarbeit mit dem CDU-Chef. „Es geht wirklich hervorragend. Ich schätze ihn sehr. Wir kommen beide sehr gut miteinander zurecht – besser, als wir es gedacht hätten, wenn ich ehrlich bin.“

Zuletzt hatte sich der ehemalige CSU-Chef Horst Seehofer klar für Merz als Kanzlerkandidaten ausgesprochen. Einem Medienbericht zufolge hat der Unionsfraktionschef auch die Unterstützung der Mehrheit der Landesverbände. Dies habe eine Umfrage ergeben, berichtete der „Spiegel“.

Der in Umfragen als möglicher Kanzlerkandidat gehandelte nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte zuletzt eine mögliche Kandidatur ebenfalls nicht ausgeschlossen. Wüst gilt im Vergleich zu Merz und Söder als moderater.

Spekulationen in den Medien, die CSU könnte Anspruch auf die Nachfolge von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erheben, erteile Söder eine Absage. „Es ist doch eine völlig absurde Idee, jetzt über den Bundespräsidenten zu reden.“ Der werde erst 2027 gewählt.

Auch eigene Ambitionen stellte Söder in Abrede: „Ich bin bayerischer Ministerpräsident, und da gibt es vielleicht noch ein Amt, das vergleichbar oder interessanter wäre aus Sicht eines Bayern“.

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