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Brandenburg: An der Grenze zur Türkei geschnappt KaDeWe-Raub: Dritter Verdächtiger in Haft

Berlin - Vor einer Woche hatte die Polizei das Fahndungsfoto eines der fünf KaDeWe-Räuber veröffentlicht. Nun hat ein Bundespolizist den Mann wiedererkannt – und zwar in Griechenland.

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Berlin - Vor einer Woche hatte die Polizei das Fahndungsfoto eines der fünf KaDeWe-Räuber veröffentlicht. Nun hat ein Bundespolizist den Mann wiedererkannt – und zwar in Griechenland. Am Dienstagnachmittag wurde nach Polizeiangaben der dritte mutmaßliche KaDeWe-Räuber an der Grenze zur Türkei geschnappt. Jehad Al-Z. hatte versucht, sich mit falschen Papieren über die EU-Außengrenze abzusetzen. Der deutsche Beamte ließ den Flüchtigen von seinen griechischen Kollegen ergreifen. Die Auslieferung des 29-Jährigen wurde bereits eingeleitet. Die Bundespolizei setzt an vielen Grenzübergängen und auch afrikanischen Flughäfen Beamte zur Unterstützung einheimischer Behörden ein.

Damit sind drei der fünf Männer gefasst, die am 20. Dezember im Vorweihnachtstrubel das Luxuskaufhaus an der Tauentzienstraße beraubt haben sollen. Zwei sitzen in Haft, ein Dritter war gegen Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Bei dem Blitzüberfall hatten die maskierten Täter teure Uhren und Schmuck erbeutet. Sie hatten Kunden und Angestellte mit einer Machete und anderen Hiebwaffen bedroht. Mit Hämmern durchschlugen sie die Panzerglasscheiben von Vitrinen der Firmen „Rolex“ und „Chopard“ im Erdgeschoss und rafften ihre Beute zusammen. Nach wenigen Minuten flohen sie mit einem vor dem Seiteneingang an der Ansbacher Straße geparkten dunklen Audi A4 Kombi.

Erst Mitte März hatten Polizei und Staatsanwaltschaft eine breite Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet und einen längeren Zusammenschnitt von Aufnahmen der Überwachungskameras im KaDeWe veröffentlicht. Das half. Am 18. März wurde ein erster Tatverdächtiger in seiner Wohnung in der Schönwalder Straße in Gesundbrunnen festgenommen. Gegen den 25-jährigen polizeibekannten Mann hatte ein Richter zuvor einen Haftbefehl ausgestellt. Zudem wurden an dem Tag der Audi sichergestellt und beim nun Festgenommenen Jehad Al-Z. die Wohnung in der Lietzenburger Straße in Wilmersdorf durchsucht. Tage später wurde in Aalen (Baden-Württemberg) ein 26-Jähriger aus der gleichen Familie festgenommen, wo er bei Verwandten untergetaucht war. Die Großfamilie ist der Polizei seit Langem durch eine Vielzahl von Straftaten bekannt. Der dritte Mann gehört zum befreundeten Clan M.

Bislang ist noch kein Stück der wertvollen Beute wiederaufgetaucht. Und gegen die noch fehlenden beiden Täter gibt es noch keinen Haftbefehl. Dennoch ist die Polizei zuversichtlich, den Fall vollständig aufzuklären. Jörn Hasselmann

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