Brandenburg: Auflagen gefährden Start des BER Nachforderungen sind höher als bislang bekannt
Schönefeld - Die neuen Genehmigungsauflagen für den BER sind weit höher als bislang bekannt. Das geht aus dem den PNN vorliegenden Schreiben der Baubehörde des Landkreises Dahme-Spreewald hervor, das am 20.
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Schönefeld - Die neuen Genehmigungsauflagen für den BER sind weit höher als bislang bekannt. Das geht aus dem den PNN vorliegenden Schreiben der Baubehörde des Landkreises Dahme-Spreewald hervor, das am 20. April 2016 – zwei Tage vor der Aufsichtsratssitzung zum Eröffnungstermin – an Flughafenchef Karsten Mühlenfeld geschickt wurde. Nach der hatte Berlins Regierender Michael Müller (SPD) erstmals einen BER-Start 2018 nicht ausgeschlossen.
Laut dem Schreiben muss der Flughafen jetzt aufgrund von Forderungen von Eisenbahnbundesamt und Deutscher Bahn zusätzliche Simulationen für die Entrauchung zwischen Tiefbahnhof und Terminal nachweisen – mit höheren Parametern zu Geschwindigkeiten, Brand- und Fahrplanszenarien. So wird für S-Bahnen teils eine Maximalgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern angesetzt, die in Berlin nicht gefahren wird. Zugleich ist ein Teil der aufwendigen Berechnungen, die derzeit in den USA durchgeführt werden, nicht nötig. Dafür werden zusätzliche Umbauten gefordert: „Es wird erwartet, dass die FBB GmbH aufgrund der bisher gescheiterten Nachweisführung unverzüglich die neuen Nachweise mit einer zusätzlichen baulichen Zuluftführung für die Verteilerebene führt und zur Sicherung des Inbetriebnahmetermins 2017 unverzüglich diese Zuluftführung plant und die die dafür erforderliche Genehmigung bei der der Bauaufsichtsbehörde beantragt.“
Flughafenchef Mühlenfeld und der Aufsichtsrat waren nach eigenen Angaben von den Forderungen überrascht worden, während das Eisenbahnbundesamt auf den seit 2006 geltenden Planfeststellungsbeschluss verweist. „Wir müssen jetzt noch ein zusätzliches, sehr anspruchsvolles Maximalszenario rechnen. Das ist für uns neu“, sagte Mühlenfeld am Sonntag den PNN. Bei den Gesprächen mit den Behörden seit März habe es darauf keinen Hinweis gegeben. Das neue Entrauchungsproblem kann dramatische Folgen haben. Mühlenfeld jedenfalls sagt: „Wir wissen momentan nicht, ob die Anlage in der jetzigen Form für dieses Szenario ausreicht.“ Thorsten Metzner
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