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Neuer Großflughafen: Brandenburg ist raus: Aus BBI wird BER
Wenn alles klappt, öffnet in einem Jahr der neue Flughafen in Schönefeld. Der Arbeitstitel verschwindet schon jetzt. Aus BBI wird BER und „kein Provinzlandeplatz“. Brandenburg findet sich im Flughafen-Namen dann gar nicht mehr wieder.
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Berlin (dpa/bb) - Knapp ein Jahr vor der Öffnung des neuen Hauptstadtflughafens werben die Betreiber mit seinem künftigen internationalen Kürzel BER. Den Arbeitstitel BBI (Berlin Brandenburg International) lassen sie fallen. Sichtbar sind die neuen drei Buchstaben seit Donnerstag etwa auf Großplakaten am Flughafen Tegel. Auch an den Straßen Berlins wurde plakatiert.
Der neue Flughafen in Schönefeld soll am 3. Juni 2012 in Betrieb gehen. Der Neubau ersetzt die bisherigen Flughäfen Tegel, Schönefeld und den schon geschlossenen Flughafen Tempelhof. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hoben bei der Enthüllung des neuen Kürzels in Tegel die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts hervor. Wowereit wies Forderungen nach kleineren Flughafendimensionen zurück. „BER steht für die Vision eines starken, international vernetzten Wirtschaftsstandorts, zu dem ein leistungsstarker Flughafen gehört - kein Provinzlandeplatz, sondern ein internationales Drehkreuz.“ Flüge zwischen 22.00 und 6.00 Uhr auszuschließen, wäre aus Wowereits Sicht fatal.
BER sei schon jetzt ein Jobmotor, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). „Ich wünsche sehr, dass die Flugsicherung die Vorschläge der Fluglärmkommission soweit es irgend möglich ist, auch umsetzt.“ Das beratende Gremium aus Bürgermeistern, Behörden und Unternehmen fordert andere Flugrouten als von der Flugsicherung zunächst geplant.
Es fordert auch, auf ein Drehkreuz und Nachtflüge zu verzichten. Das wäre aber Sache der Betreiber, das sind der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg.
Der Architekt des Flughafens Tegel und des Neubaus in Schönefeld, Meinhard von Gerkan, sagte: „Wir haben es hier mit einer Puppenstube zu tun und wir ziehen um in einen großen Palast.“ Er forderte, dass Tegel zum Standort für Forschungseinrichtungen und Zukunftstechnik werde. Er wolle in einem Jahr in Tegel keine Beerdigung feiern, sondern eine Wiedergeburt.
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