zum Hauptinhalt

Brandenburg: Bund unterstützt Superuni in Berlin Wissenschaftssenator stellt Pläne vor / Schavan signalisiert Hilfe / Hochschulpräsidenten dagegen

Berlin - Berlins Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) hat gestern Details der Superuni genannt, die nach seinen Plänen in Berlin entstehen soll. Drei Tage nach der Entscheidung in der Exzellenzinitiative für die deutschen Universitäten präsentierte er sein Konzept für eine „neue Einrichtung zur Bündelung der Berliner Spitzenforschung“.

Stand:

Berlin - Berlins Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) hat gestern Details der Superuni genannt, die nach seinen Plänen in Berlin entstehen soll. Drei Tage nach der Entscheidung in der Exzellenzinitiative für die deutschen Universitäten präsentierte er sein Konzept für eine „neue Einrichtung zur Bündelung der Berliner Spitzenforschung“. Unabhängig vom Erfolg der Freien Universität (FU) – sie errang als einzige Berliner Hochschule den Elitetitel – müsse die exzellente Forschung an allen Berliner Universitäten gestärkt werden, sagte Zöllner.

Bundeswissenschaftsministerin Annette Schavan (CDU) sicherte Zöllner Unterstützung für seine Pläne zu. Die Bündelung der Spitzenforschung von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sei „wichtig und richtig“, sagte Schavan. Sie erwarte von der Berliner Initiative und auch von ähnlichen Vorhaben in anderen Forschungsregionen eine „wachsende Sichtbarkeit der deutschen Forschung weltweit“.

In Berlin soll eine Stiftung entstehen, an der die vier Unis – FU, Humboldt- und Technische Universität sowie die Universität der Künste – 51 Prozent halten. Den Rest sollen sich die außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie die Max- Planck-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft und weitere Zustifter teilen.

Als Namen für die Institution schlägt Zöllner „International Forum of Advanced Studies (IFAS Berlin)“ oder „International Free Humboldt Forum“ vor. Mit dem zweiten Vorschlag setzte Zöllner Anregungen um, die Namen der Berliner Unis aufzunehmen. An dem Forum für Spitzenforschung sollen zunächst 100 sogenannte Fellows arbeiten – 50 Professoren aus der Berliner Wissenschaft und 50 internationale Gastwissenschaftler. Sie könnten ihre Forschung „im Nebenamt“ ausüben und dafür laut Zöllner so honoriert werden, dass Berlin mit Unis wie Stanford oder der ETH Zürich konkurrieren könne. Ihren Mutterinstitutionen blieben sie auf diese Weise erhalten.

Gleichzeitig sollen die Professoren aber an der Superuni etwa 500 herausragende Masterstudierende sowie Doktoranden ausbilden. Zu den weiteren Aufgaben des Forums soll die „strategische Forschungsplanung“ für die gesamte Berliner Wissenschaft gehören. Als Kosten für die Aufbauphase bis 2011 veranschlagt Zöllner jährlich 15 Millionen Euro, die im Rahmen des Masterplans für die Berliner Wissenschaft vom Land Berlin kommen sollen. Ab Wintersemester 2009/10 könnte die Institution ihre Arbeit aufnehmen, sagte Zöllner. Einen Ort für die Ansiedlung des Forums gebe es noch nicht, das Land Berlin verfüge aber über geeignete Immobilien.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Präsidenten der Freien, der Humboldt- und der Technischen Universität Zöllner bereits am Freitag vergangener Woche einen Brief übergeben haben, im dem sie die Gründung einer neuen Institution ablehnen. Sie sprechen sich dagegen für intensive Kooperationen zwischen Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen aus. Dies wurde von der Wissenschaftsverwaltung bestätigt. Zöllner trifft am Dienstagabend mit den Chefs aller betroffenen Institutionen zusammen, um sein Konzept zu diskutieren. „Es ist ein Vorschlag“, betonte Zöllner. Er sei offen für Gegenentwürfe.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })