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Brandenburg: Der Papst kommt – Fenster schließen!
Für den Berlin-Besuch von Benedikt XVI. gilt die höchste Sicherheitsstufe.
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Berlin - In einer Woche kommt der Papst – und mit ihm Scharfschützen und Straßensperren. Begleitet von Kampfjets wird Benedikt XVI. am kommenden Donnerstag gegen 10.30 Uhr auf dem Flughafen Tegel landen. Dann trifft er erst einmal den Bundespräsidenten und die Bundeskanzlerin. Ab 16 Uhr redet der Papst dann im Bundestag, danach trägt er sich beim Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ins Goldene Buch der Stadt ein, bevor er am Abend im ausverkauften Olympiastadion auftreten wird. Volles Programm für den Papst also, aber auch für Polizisten, Spürhunde und Scharfschützen, schließlich gilt höchste Sicherheitsstufe. Vor allem rund um das Brandenburger Tor und die Nuntiatur am Südstern, wo der Papst übernachten wird, sind die Sicherheitsvorkehrungen enorm.
Das Verwaltungsgericht hat am Mittwoch beschlossen, eine Demonstration am Brandenburger Tor nicht zu genehmigen. Der Ort sei angesichts „des überragenden Schutzbedürfnisses des Papstes“ ungeeignet. Das Interesse an der Sicherheit hochrangiger Staatsgäste müsse gegenüber der Versammlungsfreiheit Vorrang haben. Das vatikankritische Bündnis „Der Papst kommt“ hatte für den 22. September um 16 Uhr dort zu einer Demonstration aufgerufen. Der Lesben- und Schwulenverband wollte den Startort vor Gericht durchsetzen. „Wir bedauern, dass wir nicht in Hörweite demonstrieren dürfen, immerhin werden wir Unter den Linden langziehen“, sagte Jörg Steinert vom Lesben- und Schwulenverband. Dem Bündnis gehören 65 Organisationen an, darunter Mitglieder von SPD, FDP, Grünen und Linken. Steinert rechnet dennoch mit mehr als 10 000 Demonstranten. Wegen der Demonstration wird der Berufsverkehr in der Innenstadt beeinträchtigt werden.
Aber auch zwischen Tiergarten und Charlottenburg sollten Autofahrer mit Staus rechnen. Umleitungen werden erst kurzfristig bekannt gegeben, da noch nicht fest steht, ob der Papst in einer Wagenkolonne oder per Hubschrauber zum Olympiastadion gebracht wird. Parken ist Besuchern rund um das Stadion nicht erlaubt. Dafür will die BVG mehr U-Bahnen einsetzen. Bereits ab kommenden Dienstag ist die John-Foster-Dulles-Allee gesperrt. Außerdem wird es am Dienstag von 6 bis 18 Uhr zwischen Südstern und Columbiadamm Sperrungen geben. Am Donnerstag wird dann in diesem Gebiet ab 6 Uhr eine Sperrzone eingerichtet, die bis Freitag 12 Uhr gilt. Anwohner kommen dort nur mit Personalausweis hinein. Rund um das Olympiastadion hat die Polizei bereits mehrsprachige Flyer verteilt. Darin heißt es, dass die Fenster von 17 bis 21 Uhr geschlossen bleiben sollen. Ansonsten sei mit „Unannehmlichkeiten“ und einem Besuch der Polizei zu rechnen.
Indes ist das katholische Gymnasium in Fürstenwalde wegen eines Plakates zur Begrüßung des Papstes bedroht worden. Die Schule sei am Dienstagabend telefonisch bedroht und aufgefordert worden, das aus Anlass des bevorstehenden Papstbesuches in Berlin aufgehängte Plakat abzunehmen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Gemeinsam mit der Schule sei entschieden worden, das Plakat zur Sicherheit der Schüler zu entfernen. Außerdem werde die Schule vorerst von der Polizei gesichert. B. Stephan und H. Heine (mit dapd)
B. Stephan, H. Heine (mit dapd)
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