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Rund acht Millionen Übernachtungen: Brandenburgs Tourismus-Zahlen sinken leicht
Die Zahl der Reisenden nach Brandenburg ist im ersten Halbjahr 2025 leicht rückläufig. Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) führt das aufs Wetter zurück und will Steuererleichterungen.
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Brandenburgs Hotels, Pensionen und Campingplätze haben in den ersten sieben Monaten des Jahres einen leichten Rückgang bei der Zahl der Gästeankünfte und der Übernachtungen verzeichnet. Wie Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) anlässlich der Vorstellung des Tourismusbarometers des Ostdeutschen Sparkassenverbands am Montag in Potsdam sagte, hätten die Betriebe zwischen Januar und Juli rund acht Millionen Übernachtungen gezählt. Das entspricht einem Rückgang von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Auch die Zahl der Gästeankünfte ging um rund ein Prozent auf drei Millionen zurück. Allerdings gibt es positive Ausnahmen: In Potsdam stieg die Zahl der Übernachtungen um zwei Prozent, in der Uckermark gab es ein Plus von einem Prozent. In der Prignitz hingegen ging die Zahl der Übernachtungen um gut drei Prozent zurück.
Schwierigkeiten wegen des Wetters und des Fachkräftemangels
„Der regnerische Juli war insbesondere für den Campingurlaub und den Aktivurlaub ein Problem“, sagte Keller. Insgesamt befinde man sich aber auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren. Man könne deswegen durchaus von einer erfolgreichen Saison sprechen. „Investitionen und Einnahmen aus dem Tourismus helfen, ländliche Regionen lebenswert zu gestalten“, sagte Keller. Davon profitiere auch die ländliche Bevölkerung. Ein Problem stelle derzeit vor allem der Gastronomiebereich dar. Hier sei die größte Schwierigkeit die Fachkräftesicherung.
Das Land Brandenburg setze sich zudem dafür ein, dass die Umsatzsteuer in der Gastronomie einheitlich auf sieben Prozent gesenkt werde. „Das erachten wir für nötig“, sagte Keller.
Der Geschäftsführende Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbands, Ludger Weskamp, sagte, dass die schweren Zeiten nach Corona überwunden seien. „Man sieht, dass die Menschen wieder ausgabebereiter sind.“ 38 Prozent der Menschen in Deutschland empfänden ihre wirtschaftliche Lage heute als gut, nur 22 Prozent sagten, sie sei schlecht. Auch Probleme durch Übertourismus, die es andernorts in Deutschland gebe, seien in Brandenburg nicht zu verzeichnen.
Ein Thema für den Tourismusbereich ist nach Angaben Kellers indes auch die politische Situation im Land. Ein Hotelier habe während des Brandenburger Tourismustags erklärt, das Wachstum der AfD sorge dafür, dass es schwerer werde, Fachkräfte aus dem Ausland zu bekommen. „Beim Thema Fachkräfte und auch im Allgemeinen steht der Tourismus für Weltoffenheit“, so Keller.
„Jede negative Tendenz gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund ist nachteilig für den Standort Brandenburg und für das Tourismusland Brandenburg insgesamt.“ Umgekehrt profitiere Brandenburg derzeit von den von US-Präsident Donald Trump eingeführten erschwerten Einreiseregeln der USA. Internationale Kongresse und Konferenzen würden deswegen bereits häufiger in Berlin und Brandenburg durchgeführt. „Hier spüren wir Zuwachs“, sagte der Wirtschaftsminister.
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