HINTERGRUND: Gentechnik in der brandenburgischen Landwirtschaft
Das Land Brandenburg ist in Deutschland Spitzenreiter beim Anbau genveränderter Pflanzen. Insgesamt sind derzeit rund 1347 Hektar im Standortregister des Braunschweiger Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gemeldet und damit etwa die Hälfte der bundesweiten Anbaufläche von 2685 Hektar.
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Das Land Brandenburg ist in Deutschland Spitzenreiter beim Anbau genveränderter Pflanzen. Insgesamt sind derzeit rund 1347 Hektar im Standortregister des Braunschweiger Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gemeldet und damit etwa die Hälfte der bundesweiten Anbaufläche von 2685 Hektar. Weitere Schwerpunkte sind Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.
Zum größten Teil handelt es sich um Genmais des US-Saatgutkonzerns Monsanto. Diese Pflanzen produzieren einen Wirkstoff gegen den Schädling Maiszünsler. Kritiker der „grünen Gentechnik“ warnen vor möglichen Schäden für die Umwelt, zum Beispiel für Insekten. Die Auswirkungen der gentechnisch veränderten Pflanzen sind zum Teil noch unklar. In den USA stehen nach Angaben der Organisation Transgen bereits auf 73 Prozent der Gesamtanbaufläche genveränderte Maispflanzen. In Deutschland sind es 0,15 Prozent.
Obwohl kleinere Mengen seit 1998 probeweise angebaut wurden, hatte das Bundessortenamt erst 2005 drei Sorten Gen-Mais für den unbegrenzten kommerziellen Anbau freigegeben. Weil die Bevölkerung der Gentechnik eher kritisch gegenüber steht, hat Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) eine geplante Novelle des Gentechnikgesetzes mehrfach verschoben. Darin sollen konkretere Regeln für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen festgelegt werden, etwa Mindestabstände zu benachbarten Feldern.
Ein Bauer aus der Prignitz hat den Anbau einer Gen-Kartoffel des Chemiekonzerns Bayer gestellt. Das Zulassungsverfahren dieser Sorte, die in Potsdam Golm schon für wissenschaftliche Tests angebaut wird, läuft derzeit bei der EU.pet/dpa
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