
© dpa/Frank Hammerschmidt
Vorbereitung auf mögliche neue Brände: Evakuierung von Dorf aufgehoben – Waldbrände in Brandenburg weiterhin unter Kontrolle
Wegen eines Waldbrands im Kreis Elbe-Elster wurde eine Großschadenslage ausgerufen und ein Dorf evakuiert. Seit Dienstagabend ist die Lage unter Kontrolle – doch neue Brände könnten drohen.
Stand:
Die Großbrände in zwei brandenburgischen Wäldern sind weiterhin unter Kontrolle. Sowohl in Treuenbrietzen (Landkreis Potsdam-Mittelmark) als auch in Kleinbahren (Elbe-Elster-Kreis) ist die Lage demnach unverändert zu Dienstagabend, wie der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel, am Mittwochmorgen mitteilte.
Die Feuerwehr müsse sich heute auf mögliche neue Brände vorbereiten, hieß es weiter. Durch die hohen Temperaturen könnten bestehende Glutnester wieder aufflammen. Die Feuerwehr werde auch einen Blick nach Sachsen werfen: Dort bestehe die Gefahr, dass ein Brand in der Gohrischheide (Landkreis Meißen) nahe der brandenburgischen Grenze auf das benachbarte Bundesland übergreife.
Daher seien heute wieder vermehrt Kräfte der Feuerwehr im Einsatz. Engel sagte gegenüber dem rbb, die Feuerwehr rechne damit, den ganzen Tag vor Ort zu sein. Zur Aufklärung sind demnach auch Drohnen im Einsatz.
52 Menschen am Dienstagabend evakuiert
Wegen eines großflächigen Waldbrands im Kreis Elbe-Elster war der Ortsteil Kleinbahren der Stadt Sonnewalde am Dienstag evakuiert worden. Das teilte die Regionalleitstelle Lausitz auf Nachfrage der Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) mit. Daraufhin wurden 52 Menschen in Sicherheit gebracht. Um 20 Uhr war die Evakuierung aufgehoben: Die Bewohner konnten wieder in ihre Häuser zurückkehren. Die Lage an der Großbrandstelle sei nicht mehr bedrohlich für den Ortsteil, teilte der Landkreis mit.
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Kurze Zeit später wurde auch die Großschadenslage im Raum Sonnewalde aufgehoben. Der Stab des Katastrophenschutzes habe „aufgrund der entspannten Lage beim Großbrand zwischen Breitenau und Kleinbahren“ keine Notwendigkeit mehr gesehen. Ab 22.00 Uhr liege die weitere Brandbekämpfung in der Verantwortung der örtlichen Feuerwehrkräfte, so der Landkreis.
„Auf dieser Fläche hat es noch keinen so großen Brand gegeben“
Rund 300 Einsatzkräfte mit 36 Fahrzeugen bekämpften den Brand weiter vom Boden aus. Die Lage sei „händelbar“, sagte eine Kreissprecherin. „Es handelt sich nicht um eine Brandwiederholung, auf dieser Fläche hat es noch keinen so großen Brand gegeben.“ Insgesamt waren 22 Hektar Waldfläche betroffen. Bislang sei es gelungen, die Ausbreitung des Brandes aufzuhalten.
Drei Feuerwehrleute wurden nach Angaben des Landkreises während des Einsatzes verletzt. Die meisten Straßensperren wurden mittlerweile aufgehoben. Bestehen bleibt die Sperrung zwischen Babben und Breitenau.
Der Waldbrand soll in Babben ausgebrochen sein. Um 14 Uhr wurde eine Großschadenslage ausgerufen. In einem Umkreis von zehn Kilometern wurde eine Warnung an die Bevölkerung gegeben. Ein Bürgertelefon wurde unter der Nummer (03535) 46 4004 eingerichtet. In Herzberg trat der Katastrophenstab zusammen. Ein Polizeihubschrauber sichtete die Lage aus der Luft. Im Kreis Elbe-Elster gilt aktuell die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5.
Weiterer Brand in Treuenbrietzen
Zudem brach im Kreis Potsdam-Mittelmark bei Treuenbrietzen zwischen Frohnsdorf und Bardenitz ein Waldbrand an der B102 aus. Zunächst berichtete die „Märkische Allgemeine Zeitung“. Am Nachmittag gab es auch für Treuenbrietzen eine amtliche Gefahrenmitteilung. Demnach war eine Rauchwolke weithin sichtbar, Brandgase sowie Brandgeruch breiteten sich bei schwachem Wind in westliche Richtung aus. Evakuierungen waren aber nicht angeordnet worden.
Am frühen Abend war ein Hubschrauber der Bundespolizei im Einsatz, um den Vegetationsbrand aus der Luft zu bekämpfen. Kurz darauf war das Feuer laut einem RBB-Bericht „unter Kontrolle“.
Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Süd dem Tagesspiegel am Abend sagte, hatte es außerdem in den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster mehrere kleinere Waldbrände gegeben. Der größte und deshalb nennenswerteste sei allerdings der Waldbrand in Kleinbahren, so der Sprecher.
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Brandursache: „In den meisten Fällen der Mensch“
„Noch ist es zu früh, um zu benennen, ob die Feuer eventuell durch fahrlässiges Handeln verursacht wurden“, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel. „Trockenheit ist ein Faktor, doch die Brandursache ist in den meisten Fällen der Mensch.“
Der erneute Brand in Treuenbrietzen dürfte die Erholung des Waldgebiets zurückwerfen. Im August 2018 brannten dort rund 400 Hektar Kiefernwälder, drei Dörfer mussten evakuiert werden. 2022 standen erneut etwa 200 Hektar in Flammen. Aktuell seien dort keine Evakuierungen angeordnet worden. Die Brandfläche beträgt die Fläche laut Engel 13 Hektar.
Kampfmittel erschweren Einsätze
In beiden Fällen handelt es sich dem Waldbrandschutzbeauftragten zufolge um Flächen, die „kampfmittelverdächtig“ sind. Das erschwere die Einsätze. „Die hohen Temperaturen sind auch mit Blick auf die nächsten Tage nicht so erfreulich“, sagte Engel. Regen wird nicht erwartet. „Gut ist, dass wir nicht so viel Wind haben wie gestern, dadurch werden Flamen nicht so angefacht.“ In Südbrandenburg sei der Wind etwas stärker.
Im Süden Brandenburgs ist die Waldbrandgefahr laut Angaben des Umweltministeriums derzeit hoch bis sehr hoch. In den kommenden Tagen soll die Gefahr in mehreren Teilen Brandenburgs weiter steigen, wie der Deutsche Wetterdienst informiert.
Brandenburg ist nach Angaben des Landesbetriebs Forst mit ausgedehnten Kiefernwäldern, geringem Niederschlag und leichten Sandböden bundesweit das Land mit der höchsten Waldbrandgefährdung. (mit dpa und epd)
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