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Brandenburg: Gruß zurück: Ballonfinderin ausgelost Eine Karte von der Mauerfall-Feier in Berlin

flog sogar bis nach Lettland – Rekord

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Berlin/Riga - Hat doch der Wind ein Schild von den Stauden gerissen, dachte Eveline Gohla, als sie am Morgen des 10. November aus dem Fenster in den Garten ihres Hauses in Gramzow schaute. Das Dorf in der Uckermark liegt rund 100 Kilometer und ein mentales Lichtjahr von Berlin entfernt. Kein Problem für die Ballons der „Lichtgrenze“, die der Südwind am Vorabend hinaus in die Nacht geweht hatte, so weit die Heliumfüllung sie trug. 111 der an den Ballons befestigten Karten wurden bisher gefunden und gemeldet. Einer schaffte es bis an den Ostseestrand vor Riga – Rekord.

Aber den Preis, den die Kulturprojekte GmbH am Montag unter den Rückmeldern verloste, gewann Eveline Gohla aus dem Nordosten Brandenburgs. Sie habe Verwandtschaft in Hellersdorf, erzählt die 67-Jährige am Telefon. Sie sei also immer mal in Berlin – aber bisher nie im Viersternehotel. Jetzt ist es so weit: Zum Preis gehören zwei Übernachtungen im Doppelzimmer, Bahnreise und Welcome Card sowie Stadtrundfahrt und Tickets fürs DDR-Museum. „Das wird sicher interessant“, sagt die 67-Jährige ganz ohne Ironie. Ansonsten sei nach Jahren auch mal wieder eine Dampferfahrt durchs Regierungsviertel fällig.

Ihr größtes Berlin-Erlebnis hatte Eveline Gohla selbst vor 25 Jahren: „Am Morgen nach der Maueröffnung rief mein Sohn an und sagte, er war in Westberlin. Der ist gleich in der Nacht rüber“ – als Gramzow längst schlief.

Wie berichtet waren knapp zwei Wochen nach dem Mauerfalljubiläum mehr als 50 Ballonfunde gemeldet worden, die Mehrheit davon im nördlichen Umland. Ein Finder hatte von etwa 14 Ballons auf seinem Feld berichtet, von denen aber nur einer noch seine Botschaft trug.

Während sich die Masse der Fundorte wie eine Rauchfahne von Berlin nordwärts zieht, fallen einzelne aus dem Rahmen: Einen Ballon hatte es nach Steinhöfel bei Fürstenwalde (Oder-Spree), also rund 50 Kilometer ostwärts, verschlagen. Ein weiterer wurde vom südlichen Berliner Ring bei Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) gemeldet. Wer ganz weit zoomt, staunt: Ein Kärtchen schaffte es ins Münsterland, zwei gingen bei Bremen nieder. Stefan Jacobs

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