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Brandenburg: Homophobie: Protest gegen Russland

Berlin - „Ich gehe da nicht hin, weil ich zufällig schwul, sondern weil ich ein Mensch bin“, sagt Alfonso Pantisano. „Jedem, dem die Menschenrechte wichtig sind, sollte mitlaufen.

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Berlin - „Ich gehe da nicht hin, weil ich zufällig schwul, sondern weil ich ein Mensch bin“, sagt Alfonso Pantisano. „Jedem, dem die Menschenrechte wichtig sind, sollte mitlaufen.“ Zusammen mit sechs Freunden hat der 39-Jährige die Berliner Demonstration gegen Homophobie in Russland am heutigen Sonnabend organisiert. „Enough is enough – open your mouth!“ fordert die Gruppe von der Bundesregierung und den Sponsoren der Olympischen Winterspiele 2014 in Russland. Die Menschen sollen Regenbogenfahnen mitbringen – oder sich wenigstens eine ins Fenster hängen.

Um möglichst viele Berliner und Touristen auf die Ziele aufmerksam zu machen, führt die Demonstrationsstrecke ab 12 Uhr vom Kurfürstendamm bis zur Russischen Botschaft Unter den Linden. Dort wollen das Organisationsteam, der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Markus Löning (FDP) sowie drei russische Aktivisten Reden halten.

„Es ist faszinierend, wie viele Leute kommen und woher sie kommen“, sagt Pantisano. „Auf unserer Facebook-Seite haben uns Leute aus Freiburg, München oder Frankfurt am Main zugesagt. Aber auch aus kleinen Städten und Dörfern, deren Namen ich gar nicht kenne.“ Einige wollen auch aus Italien, Frankreich, Spanien oder Kroatien anreisen. Bei der Polizei hat Pantisano eine Demonstration mit 2000 Menschen angemeldet – auf Facebook hatten sich bis Freitagabend mehr als 6500 Unterstützer gemeldet.

Das Ganze ist nicht als Parade wie zum der Christopher Street Day geplant, sondern als Marsch durch die Stadt. Vorneweg sollen drei Regenbogenflaggen und zwei russische Flaggen mit Trauerflor getragen werden. Dahinter folgt ein 24 Meter langer Fahnenteppich mit allen Länder, die die Menschenrechte verletzen. Vor der Russischen Botschaft sollen schließlich Grabkerzen angezündet werden. „Wir trauern darum, dass es Homophobie-Gesetze gibt, dass Menschen deswegen verfolgt werden und sterben müssen“, sagt Pantisano. K. Wollseifen

K. Wollseifen

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