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Wahlkampf im Netz: Kaum Fragen
Im Internet stellen sich die Direktkandidaten auf abgeordnetenwatch.de den Fragen der Wähler. Noch fehlen fast 40 Prozent der Antworten. Eine PNN-Auswertung zeigt jetzt, welche Partei am fleißigsten und welche am faulsten ist - denn die Unterschiede sind groß.
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Potsdam - Nach dem großen und dem kleinen TV-Duell ist immer noch vor der Bundestagswahl. Und nicht nur Angela Merkel und Peer Steinbrück haben sich im Wahlkampf zu rechtfertigen. Auch die Brandenburger Direktkandidaten aller Parteien bekommen auf dem Internetportal abgeordnetenwatch.de jede Menge Fragen gestellt – direkt vom Wähler. Doch die Antwort bleibt oft aus. Eine Auswertung der PNN mit Stand vom 2. September zeigt: Die meisten Fragen bekommt die SPD. Die meisten Antworten kommen auch von der SPD.
Seit August listet das Portal sämtliche Direktkandidaten für die Bundestagswahl. Der größtenteils durch Spenden finanzierte gemeinnützige Verein „Parlamentwatch“ bietet Nutzern so kostenlos die Möglichkeit, direkt in Kontakt mit den Kandidaten im eigenen Wahlkreis zu treten. Frage und Antwort werden dann auf der Seite veröffentlicht.
Allerdings machen die Wähler in Brandenburg kaum davon Gebrauch. Die meisten Fragen bekommt der Spitzenkandidant der brandenburgischen SPD Frank-Walter Steinmeier, von den elf Fragen beantwortet er nur drei. Seine Genossin, die Potsdamer Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein, hat zwar weniger Anfragen, doch diese acht beantwortete sie auch allesamt. Katherina Reiche, immerhin parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium und CDU-Kreischefin in Potsdam, wurden sieben Fragen zugeschickt, beantwortet hat sie davon keine.
Die beste Antwortquote haben die Kandidaten der Grünen. Sie beantworteten bis Montagabend 81,3 Prozent aller Fragen. Die meisten Fragen gingen an die SPD, doch nur 51,7 Prozent wurden beantwortet. Noch schlechter ist die Quote bei der CDU mit 39,1 Prozent, beim Wählerinteresse landet sie auf Platz zwei hinter der SPD. Deutlich besser schneiden FDP und Linke mit Antwortquoten von knapp 77 Prozent ab. (axf/sny)
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