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Festgottesdienst zur Wiedereröffnung der evangelischen Christophoruskirche in Berlin-Friedrichshagen mit Bischof Christian Stäblein.

© imago/Christian Kielmann/IMAGO/CHRISTIAN KIELMANN

Klare Botschaften zu Weihnachten: Was die Bischöfe in Berlin und Brandenburg predigten

Für Menschlichkeit und Gottvertrauen, gegen Antisemitismus und Trostlosigkeit: die obersten Vertreter der Evangelischen und Katholischen Kirche der Region und ihre Gedanken zum Fest.

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Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, hat am Heiligen Abend zum Eintreten gegen den Antisemitismus aufgerufen. „Es ist ein jüdisches Kind, Jesus, das da geboren wird, also wer will uns trennen?“, sagte er in seiner Weihnachtspredigt in der Sankt-Marien-Kirche auf dem Berliner Alexanderplatz.

„Es findet sich als Flüchtlingskind unter Flüchtlingskindern und als Neugeborenes im Armutsstall unter den Armen.“ Stäblein rief zu mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft auf: Die Menschen in Berlin und Brandenburg gehörten zusammen. Reiche stünden nicht für sich allein.

Der katholische Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, zu dessen Diözese auch Teile Brandenburgs und der Landesteil Vorpommern gehören, rief zu mehr Gottvertrauen auf. „Unsere Gesellschaft ist gegenwärtig von so viel Trostlosigkeit geprägt, von Spaltung innerhalb der Gesellschaft, von wirtschaftlichen Nöten und Ängsten, von Verteilungskämpfen und Sorgen um die Zukunft, von Kriegen und Not an so vielen Orten dieser Welt: Da spüren wir, welche Macht Trostlosigkeit hat“, sagte Koch. Christus sei aber als Tröster in die Welt gekommen. „In schweren Stunden der Trostlosigkeit dennoch zu vertrauen, ist vielleicht die größte Herausforderung unseres Glaubens“, so Koch.

Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt, zu dessen Bistum der Südosten Brandenburgs bis hin nach Eisenhüttenstadt und Beeskow gehört, forderte zu Weihnachten dazu auf, sensibler für die Situation von Flüchtlingen zu werden. Deutlich kritisierte er, dass hunderte Afghanen in Flüchtlingslagern in Pakistan trotz anderslautender Zusagen der Bundesregierung auf ihre versprochene Ausreise nach Deutschland warteten.

„Es ist schlichtweg menschenunwürdig und ungerecht, wenn ein gegebenes Versprechen nicht eingehalten wird und von Seiten unserer Regierung immer wieder bürokratische Hürden aufgebaut werden, die diese Menschen in neue Gefahren bringen“, erklärte Ipolt. Auch er sehe, dass Zuwanderung mit Herausforderungen für die Gesellschaft verbunden sei. Sie sei aber auch eine Bereicherung, etwa im Blick auf neue Fachkräfte im medizinischen und pflegerischen Bereich.

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