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Im Schlosstheater von Rheinsberg wird Gründgens’ Briest-Verfilmung gezeigt.

© Uwe Hauth

Knut Elstermann, Gründgens und Fontane: Mehr als ein Ausflug: Zu Effi Briest nach Rheinsberg

Wenige Romane wurden so oft verfilmt wie „Effi Briest“. Über die Adaption von 1939 spricht am Freitag „Kino King Knut“ im Schlosstheater Rheinsberg mit Fontaneexpertin Gabriele Radecke.

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Ein richtig gutes Wochenende sollte unbedingt schon mit einem Highlight am Freitagabend beginnen. Wer diese Dramaturgie aber noch toppen will, startet schon Freitag mittags ins Vergnügen. Aber wohin?

Für den kommenden Freitag gibt es darauf eine hübsche Antwort, wenn man Kino-, Geschichts-, Literatur- und Fontanefan ist – oder auch nur eine der vier Voraussetzungen mitbringt. Denn das Schlosstheater Rheinsberg lädt am 15. November zur letzten Folge seiner vierteiligen Effi-Briest-Filmreihe.

Dabei geht es aber nicht um die letzte, sondern um die erste Verfilmung des Romans in der Regie von Gustav Gründgens (1939). Bevor der Film „Ein Schritt vom Wege“ aber gezeigt wird, gehört die Bühne ab 19 Uhr dem Berliner Kinokritiker Knut Elstermann („Kino King Kurt“), der in lockerer Folge seit April schon die anderen drei Effi-Briest-Kinoabende moderiert hat.

Knut Elstermann ist Filmkritiker, Autor, Moderator und Regisseur.

© rbb/Oliver Ziebe

Zur letzten Folge hat sich Elstermann eine außerordentliche Fontane-Expertin eingeladen: Die Literaturwissenschaftlerin Gabriele Radecke kennt sein Werk auch deshalb so besonders gut, weil sie an der Universität Göttingen die 67 Notizbücher des Schriftstellers editiert hat. Zudem veröffentlicht Radecke laufend über Fontane, was sich auch nicht geändert hat, nachdem sie 2020 die Leitung des Literaturarchivs der Akademie der Künste in Berlin übernommen hat.

Wer sich nun fragt, warum dieser Wochenendausflug schon mittags beginnen sollte, wenn doch der Filmabend mit „Kino King“ Elstermann erst um 19 Uhr startet, könnte sich das neu erschienene Büchlein „Fontanes Rheinsberg“ besorgen (Bebra Verlag, 80 Seiten, 10 €). Geschrieben hat es der bekannte Berliner Pädagoge, Moderator und Fontane-Experte Robert Radecke-Rauh.

Denn Radecke-Rauh nutzt die neue „Mini“-Reihe des Bebra-Verlages für einen kleinen Schlenker von Rheinsberg in das nur sechs Kilometer entfernte Köpernitz.

.... und ein Abstecher zu Prinzessin Goldhaar

Das dortige Gutshaus, das als „Kulturhaus“ gepflegt wird, hat dank der Erinnerungen an seine berühmteste Bewohnerin, Karoline del la Roche-Aymon (1770–1859), so viel Reiz, das man sich von hier aus Rheinsberg nähern sollte – so wie Karoline, alias „Prinzessin Goldhaar“, es tat, wenn sie mit ihrem französischen Marquis am Hof des Prinzen Heinrich erwartet wurde.

Das aber ist schon wieder eine andere Geschichte. Wer sie in Ruhe genießen will, könnte sogar schon am Donnerstagabend in das Wochenende starten – auf dem Sofa mit dem Band über Fontanes „Wundersame Frauen“, den Radecke und Radecke-Rauh 2019 bei Manesse herausgegeben haben.

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