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Von Sandra Dassler: Linke bei Bundestagswahl vorn Brandenburger straften die SPD bei der Bundestagswahl ab: Die Partei bekam nur noch 24,8 Prozent / Die Linke erreichte 29,5 Prozent

Potsdam - Der „Platzeck-Effekt“ trug nur im Land: Genauso deutlich, wie die Brandenburger ihren Regierungschef wieder wählten, straften sie seine Partei bei der Bundestagswahl ab: Rund elf Prozent weniger Stimmen als 2005 waren es bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Mit 24,8 Prozent straften die Brandenburger eine Bundes-SPD ab, die für sie – den Umfragen zufolge – vor allem für Hartz IV steht.

Von Sandra Dassler

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Potsdam - Der „Platzeck-Effekt“ trug nur im Land: Genauso deutlich, wie die Brandenburger ihren Regierungschef wieder wählten, straften sie seine Partei bei der Bundestagswahl ab: Rund elf Prozent weniger Stimmen als 2005 waren es bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Mit 24,8 Prozent straften die Brandenburger eine Bundes-SPD ab, die für sie – den Umfragen zufolge – vor allem für Hartz IV steht.

Folgerichtig wurde die Linke mit rund 29,5 Prozent zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl stärkste Kraft in Brandenburg, obwohl sie – absolut gesehen – gar nicht allzu viele Stimmen mehr erhielt als vor fünf Jahren.

Die CDU konnte mit 23,4 Prozent knapp drei Prozent zulegen. Die FDP steigerte sich um knapp zwei Prozent auf 8,8 Prozent, während die Grünen mit 5,7 Prozent leicht hinzugewannen. Die NPD kam nur noch auf 2,8 Prozent im Vergleich zu 3,2 Prozent im Jahr 2005.

Die Wahlbeteiligung lag in Brandenburg mit rund 67 Prozent noch weit unter dem schlechten Bundesdurchschnitt und sank auch gegenüber dem Jahr 2005 um fast fünf Prozent.

Erfreut zeigten sich alle demokratischen Parteien über das so nicht erwartete schwache Abschneiden der NPD und der DVU, die bei der Bundestagswahl nur noch 1,1 Prozent erhielt. Besser als im Bundes-Durchschnitt schlugen sich in Brandenburg mit 2,6 Prozent übrigens die Piraten.

Wie die Bürger in den insgesamt zehn märkischen Wahlkreisen abstimmten, stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht abschließend fest. Es zeichnete sich allerdings ab, dass die Stimmenverluste der SPD auch dazu führten, dass in mehr Kreisen als bisher die Direktmandate von Nicht-Sozialdemokraten gewonnen wurden.

Gute Chancen dafür wurden bereits vorab der linken Spitzenkandidatin Dagmar Enkelmann im Wahlkreis 60( Barnim II/Märkisch-Oderland) eingeräumt. Sie lag denn auch nach mehr als einem Drittel der ausgezählten Stimmen weit vorn.

Auch für den im Vorfeld als weniger aussichtsreich eingestuften linken Querdenker André Brie standen die Chancen im Wahlkreis 66 (Elbe-Elster/Oberspreewald-Lausitz II) gar nicht so schlecht. Er trat hier gegen den langjährigen Bundestagsabgeordneten Michael Stübgen (CDU) und den Bürgermeister von Großräschen, Thomas Zenker (SPD) an – beide in der Region bekannte und beliebte Politiker.

Wie Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier in seinem Wahlkreis 61, der Teile des Havellands, Potsdam-Mittelmarks Teltow-Fläimings umfasst, abschnitt, stand noch nicht fest. Dass es einen „Steinmeier-Effekt“ gegeben haben glaubte am Abend aber eigentlich fast keiner.

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