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Deutsche Geselligkeit. Kanufahrten im Spreewald sind ein touristischer Dauerbrennen. Auch immer mehr ausländische Gäste kommen auf den Geschmack.

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Brandenburg: Lust auf Brandenburg

Immer mehr ausländische Gäste zieht es in die Mark. Zuletzt betrug der Zuwachs knapp zwölf Prozent

Von Matthias Matern

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Potsdam – Sie kommen aus Polen, den Niederlanden und aus Dänemark, aber auch aus weiter entfernten Regionen der Welt, etwa aus Ozeanien, Taiwan oder der Karibik. Erneut ist die Zahl ausländischer Touristen im Land Brandenburg deutlich gestiegen. Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg zufolge besuchten im Mai rund 39 000 Gäste aus dem Ausland das Land Brandenburg. Dies seien 11,9 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahresmonat, hieß es gestrigen am Montag. Auch im Vergleich der ersten fünf Monate des laufenden Jahres verzeichneten die Hotels und Pensionen des Landes einen deutlichen Zuwachs von Buchungen aus dem Ausland. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres steig die Zahl ausländischer Gäste um immerhin 7,9 Prozent.

Angeführt wird das Ranking der Gäste aus dem Ausland weiterhin von Reisenden aus dem Nachbarland Polen, gefolgt von den Niederländern. Die Schweizer, die noch in der Gesamtbilanz 2013 überraschender Weise mit einem Plus von 30,9 Prozent den dritten Platz belegt hatten, sind nun im Vergleich der ersten fünf Monate von den Tschechen abgelöst worden und noch hinter Briten, Dänen, Schweden und Russen auf Rang acht abgerutscht.

Den Angaben zufolge besuchten zwischen Januar und Mai 2014 insgesamt 24 140 Polen und 13 730 Niederländer das Land Brandenburg. Im gleichen Zeitraum kamen auch 87 Taiwanesen (plus 29,9 Prozent), 203 Gäste aus Neuseeland und Ozeanien (plus 44 Prozent) und 159 Touristen aus Mittelamerika und der Karibik (plus 26,2 Prozent). Angesichts der niedrigen absoluten Zahlen allerdings sind diese immensen Steigerungsraten natürlich relativ unspektakulär.

Insgesamt konnten in den ersten fünf Monaten des Jahres knapp 1,47 Millionen Urlauber im Land begrüßt werden – ein halbes Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dagegen nahm die Zahl der Übernachtungen um 1,6 Prozent auf 3,83 Millionen ab, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Besucherstärkste Region war das Seenland Oder-Spree vor dem Spreewald und dem Ruppiner Seenland. Die meisten Übernachtungen zählte im Mai Potsdam mit knapp 110 000, danach folgen Rheinsberg und Burg mit jeweils 51 000.

Im vergangenen Jahr war die Zahl ausländischer Gäste bereits um 3,6 Prozent auf insgesamt 830 000 gestiegen. Euphorisiert hatte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) sogar eine Million Übernachtungen als neue Zielmarke ausgegeben. Die erneute Zunahme wurde am Montag im Ministerium entsprechend erfreut zur Kenntnis genommen. „Das zeigt, dass das Auslandsmarketing der TMB erfolgreich ist“, hieß es.

Auf dem polnischen Markt zum Beispiel wirbt die landeseigene Tourismus-Marketing-Brandenburg GmbH (TMB) verstärkt seit 2006. Seitdem konnte die Zahl der polnischen Übernachtungsgäste mehr als verdoppelt werden. Zahlreiche touristische Anbieter, Gaststätten und Einzelhändler haben sich längst auf die vielen Gäste von jenseits der Oder eingestellt. Unter anderem wurden zweisprachige Wegweiser und Speisekarten eingeführt und polnischsprachiges Personal eingestellt.

Einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge steht bei den Polen unter anderem der Einkaufsbummel in Deutschland hoch im Kurs. Einer der Renner in Brandenburg ist seit einigen Jahren auch das künstliche Tropenparadies Tropical Island in Brand (Dahme-Spreewald). Bereits vor drei Jahren betrug der Anteil polnischer Gäste nach Unternehmensangaben zwischen zehn und 15 Prozent. Mittlerweile ist der Anteil eher noch größer, heißt es.

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