
© Andreas Klaer
Möglicher Nachfolger von Ministerpräsident Woidke: Brandenburgs Innenminister Wilke in SPD eingetreten
Der zuvor parteilose Innenminister René Wilke ist nun Mitglied der SPD. Mit dem Parteieintritt will er ein Bekenntnis für Stabilität setzen.
Stand:
Brandenburgs Innenminister René Wilke ist in die SPD eingetreten. Das bestätigte der bislang parteilose, frühere Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder) auf Nachfrage unserer Redaktion. „Wir erleben gerade, wie viele wanken und nicht wissen, wo sie hinwollen“, sagte Wilke und spielte damit auf die Lage beim Koalitionspartner BSW an.
„Für mich ist das ein guter Zeitpunkt, um ein Bekenntnis für Stabilität zu setzen – und ein Zeichen dafür, dass wir hier im selben Team und Trikot spielen.“ Gegenüber unserer Redaktion betonte Wilke, dass er derzeit gut ausgelastet sei, und es kein schöneres Amt als das des Brandenburger Innenministers geben könne.
Hinter den Kulissen der Potsdamer Landespolitik gilt der Frankfurter, der einst für die Linken im Brandenburger Landtag saß, aber schon länger auch als möglicher Nachfolger von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Der Parteieintritt dürfte die Chancen darauf zumindest nicht geschmälert haben. „Meine Entscheidung hat mit so etwas jetzt gar nichts zu tun“, sagte Wilke.
Der Innenminister sei vergangenen Freitag in die Partei eingetreten, sagte SPD-Generalsekretär Kurt Fischer auf Anfrage. Die SPD reagierte erfreut auf den Eintritt.
Wilke habe heute mitgeteilt, dass er seinen Eintritt in die SPD vollzogen habe, sagte SPD-Landtagsfraktionschef Björn Lüttmann. „Das wurde heute Morgen wirklich sehr fröhlich und herzlich natürlich begrüßt bei uns in der Fraktion und er hat natürlich auch einiges ausgeführt zu den Gründen“, sagte Lüttmann. Der 41-Jährige habe deutlich gemacht hat, dass er sich zu den Werten der SPD bekenne.
Rennen um Woidke-Nachfolge eröffnet?
Nach dem Rücktritt von Katrin Lange (SPD) wurde Wilke im Mai zum Minister des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg ernannt. Zuvor war er seit 2018 Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder). Von 2014 bis 2018 saß er als direkt gewählter Abgeordneter der Linken im Brandenburger Landtag. Ende Juni 2024 erklärte Wilke seinen Austritt aus der Linkspartei.
Für diesen Schritt gab er inhaltliche Differenzen mit der bundespolitischen Ausrichtung der Linken zu grundsätzlichen Fragen an. Nachdem er Innenminister geworden war, ließ er zunächst einen Eintritt in eine Partei offen – auch die Frage, in welche er wechseln würde. Der Beschluss, in die SPD einzutreten, sei schon über die vergangenen Wochen in ihm gereift, nun „fühlte es sich richtig an“.
Er bekenne sich zu den Werten der SPD und zu dem Regierungsbündnis. „Ich bekenne mich auch zu Stabilität in dieser Regierung und zu meiner Verantwortung für die SPD-Seite weiterhin für Zuverlässigkeit, Souveränität und Sicherheit im Land beizutragen.“
Zu der Frage, ob mit dem Eintritt Wilkes in die Partei das Rennen um die Nachfolge von Ministerpräsident Woidke eröffnet sei, sagte SPD-Fraktionschef Lüttmann: „Wir haben ja jetzt, glaube ich, vier Jahre vor den nächsten Landtagswahlen, deswegen gibt es noch keine Eröffnung dieses Rennens.“
Woidke sagt stets, er wolle bis zum Ende der Wahlperiode im Amt bleiben. Die SPD/BSW-Koalition ist derzeit wegen einer Krise in der BSW-Landtagsfraktion ins Wanken geraten. (mit dpa)
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