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Brandenburg: Obdachloser greift am Alex zum Messer Gewaltattacke auch auf dem Potsdamer Platz

Berlin - Wieder eine Gewalttat auf dem Berliner Alexanderplatz: Drei Obdachlose stritten sich am Samstagabend um den Schlafplatz. Dabei zog ein 39-Jähriger ein Messer und verletzte einen 29-Jährigen, der sich schützend vor einen Freund gestellt hatte.

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Berlin - Wieder eine Gewalttat auf dem Berliner Alexanderplatz: Drei Obdachlose stritten sich am Samstagabend um den Schlafplatz. Dabei zog ein 39-Jähriger ein Messer und verletzte einen 29-Jährigen, der sich schützend vor einen Freund gestellt hatte. Der Täter wurde festgenommen. Die drei Beteiligten stammen nach Polizeiangaben aus Polen und Lettland und waren nicht nüchtern.

Gegen 22.25 Uhr soll der Streit auf dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte eskaliert sein. Der aus Lettland stammende 39-Jährige griff einen 32-jährigen Polen an. Dessen 29-jähriger Freund stellte sich dem Angreifer schützend in den Weg und wurde dabei von dem 39-Jährigen mit einem Taschenmesser in den Oberkörper gestochen. Anschließend lief der Messerstecher davon, wurde aber von zwei aufmerksamen Zeugen verfolgt. Der Freund des Verletzten holte Polizisten zu Hilfe, die gerade im U-Bahnhof Streife gingen. Diese konnten den Letten wenig später in der Gontardstraße festnehmen. Der 29-Jährige kam mit einer Stichverletzung zur Beobachtung in ein Krankenhaus, Lebensgefahr besteht nicht. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Vor drei Wochen war ein junger Mann in der Nähe des Alexanderplatzes mit einem Messer angegriffen und tödlich verletzt worden; der Täter war einen Tag später festgenommen worden. Dabei hatte es sich um einen 18-Jährigen gehandelt, der schon früher mit Gewalt- und Drogendelikten aufgefallen war. Dieser hatte an jenem Sonntag Ende August mit Freunden eine Disko verlassen und war seinem Opfer an der Ecke Rosa-Luxemburg/Karl-Liebknecht-Straße begegnet. Offenbar hatte der 18-Jährige eine Frau beleidigt, die in Begleitung des Opfers unterwegs gewesen war. Der 30-Jährige war der Frau zu Hilfe gekommen – und nach einem Wortwechsel niedergestochen worden. Im Frühjahr hatten sich bereits zwei weitere Attacken am Alexanderplatz ereignet. Ein 22-Jähriger war mit dem Messer verletzt, ein 44-Jähriger ins Gesicht geschlagen worden.

Seit der tödlichen Attacke auf Jonny K. Ende 2012 wird über Gewalttaten am Alex diskutiert. Nach der neuerlichen Tat vom August hatte Innensenator Frank Henkel (CDU) zwar auf das Kontaktmobil und das Direktionskommando am Alex sowie auf eine höhere Zahl von Streifen vor Ort verwiesen, musste aber auch einräumen, dass der Alex ein Ort bleibe, „der Kopfzerbrechen bereiten muss“.

Gewalt gab es am Sonntag auch am Potsdamer Platz. Vor der Diskothek „E4“ griffen gegen 5.30 Uhr etwa 15 Personen mit Messern, Schlagstöcken, Reizgas und abgebrochenen Flaschen eine vierköpfige Gruppe an. Passanten alarmierten die Polizei; als diese eintraf, war der einminütige Angriff schon vorbei. Vier Leichtverletzte wurden vor Ort behandelt. Beide Gruppen sollen türkischer und arabischer Herkunft sein. Jörn Hasselmann

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