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15.07.2017 - Rock gegen Überfremdung - Neonazis um Tommy Frenck veranstalten im thüringischen Themar ein Rechtsrockkonzert mit über 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

© imago/Michael Trammer

Rechtes Pathos für einen „Kameraden“: Neonazi-Schlagzeuger stirbt bei Unfall in Brandenburg

Bei einem 32-Jährigen, der am Wochenende bei einem Radunfall ums Leben kam, handelt es sich um keinen Unbekannten. Der Rechtsrock-Schlagzeuger war Teil der militanten Neonaziszene.

Fast makaber klingt die Beileidsbekundung eines rechtsextremen Kanals auf der Messengerplattform Telegram, die am Sonntagabend in der Szene vielfach geteilt wurde. „Nun fahre wohl, Kamerad!“ schreibt der Accountbetreiber unter einem veröffentlichen Schwarz-Weiß-Foto von Christian D.

Der 32-Jährige war in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag auf dem Weg von Friedland nach Beeskow (Landkreis Oder-Spree) bei einem Fahrradunfall ums Leben gekommen. Das meldete die Polizeidirektion Ost am Sonntag. Nach Tagesspiegel-Informationen handelt es sich bei dem Verstorbenen um Christian D. aus Beeskow, der unter dem Namen „Pauke“ als Schlagzeuger für mehrere rechtsextreme Bands wie Die Lunikoff Verschwörung und Frontfeuer spielte. Ein Polizeisprecher wollte aus Gründen des Persönlichkeitsrechts die Identität von D. weder dementieren noch bestätigen.

Die Behörde teilte lediglich mit, dass der 32-Jährige auf der B 168 aus „bisher ungeklärter Ursache“ vom Radweg abkam und daraufhin offenbar stürzte. Dabei soll er sich tödliche Kopfverletzungen zugezogen haben. Noch an der Unfallstelle sei der Brandenburger verstorben, im Morgengrauen sei er schließlich von einer Autofahrerin gefunden worden. Die Polizei geht nach aktuellem Kenntnisstand von einem sogenannten „Alleinunfall“ aus.

Vor allem die Rechtsrock-Band Die Lunikoff Verschwörung, bei der D. ebenso als Schlagzeuger auftrat wie bei Uwocaust und Radikahl, gilt als eine der erfolgreichsten Neonazi-Bands. Zahlreiche Lieder der Gruppe landeten wegen volksverhetzender Inhalte auf dem Index.

Das rechtsextreme Cottbuser Label RebelRecords der Rechtsrocker verfasste auf Telegram ebenfalls eine Beileidsbekundung, in der davon die Rede ist, dass D. alias „Pauke“ zur „großen Armee“ abberufen worden sei.

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