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AfD-Parteivize Gauland wirft dem "Weckruf"-Initiator Bernd Lucke parteischädigendes Verhalten vor.

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Kaum Austritte bei AfD in Brandenburg: Rechtspopulisten sogar mit 15 Neuanträgen

Mehr als 600 Mitglieder hat die AfD in Brandenburg. Auch nach dem Rückzug von AfD-Gründer Bernd Lucke bleibt diese Zahl stabil - und Gauland bleibt angesichts der neuen Partei von Lucke gelassen.

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Potsdam - Entgegen anderen Landesverbänden und Landtagsfraktionen verzeichnet die rechtspopulistische AfD in Brandenburg kaum Turbulenzen und personelle Verluste infolge der Abspaltung des wirtschaftsliberalen Flügels um Parteigründer Bernd Lucke.

Seit dem AfD-Bundesparteitag in Essen Anfang Juli sind bei der Brandenburger Partei eigenen Angaben zufolge 33 Mitglieder ausgetreten. In Essen hatte sich der nationalkonservative Flügel um die neue Parteichefin Frauke Petry in einem Richtungsstreit durchgesetzt. Die Austritte entsprächen knapp fünf Prozent der Mitglieder, teilte der Vize-Fraktionschef der Alternative für Deutschland (AfD), Andreas Kalbitz, am Montag mit. Im selben Zeitraum habe es 15 Neuanträge gegeben, sodass der „Nettoverlust“ bei etwa 2,5 Prozent liege. „Es gibt keine Austritte von Fraktionsmitgliedern im Landtag und wird auch keine geben“, teilte Kalbitz weiter mit. Aktuell hat die Partei im Land den Angaben zufolge 630 Mitglieder.

Gauland über neue Lucke-Partei "ALFA": Keine Konkurrenz

Dass der frühere Bundeschef Bernd Lucke bekannt gab, eine neue Partei zu gründen, habe „keinerlei Effekte hinsichtlich erfolgter Austritte“ gehabt. Lucke hatte sich nach dem Führungsstreit aus der AfD zurückgezogen und am Sonntag mit rund 70 früheren AfD-Anhängern die Partei „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“ (ALFA) gegründet. AfD-Landeschef Alexander Gauland, der auch Bundes-Parteivize ist, wertete die neue Partei nicht als Konkurrenz für die AfD, sondern für die FDP. „Sie verfügt über kein Alleinstellungsmerkmal, denn in dem politischen Spektrum, wo diese Menschen sich verorten, tummeln sich schon viel zu viele Parteien“, sagte Gauland. Daher habe die Partei keine großen Chancen. Gauland warf Lucke einen unklaren politischen Kurs vor. Es sei „höchst unwahrscheinlich, dass Menschen Bernd Lucke folgen werden, der gerade fast eine Partei ruiniert hat“, kritisierte der AfD-Vize den abtrünnigen Parteigründer. (mit dpa)

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