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Benefizbühne. Sänger der Band „Seeed“ wollten an Jonny K. erinnern.

© dpa

Brandenburg: Seeed singen für getöteten Johnny K. Schwester organisierte Benefizkonzert

Berlin - In dem Video zum Song „Du bist nicht weg (Jonny K.)“ von Jessica Jean, „MvK“ und Kases Skysieht sieht man Jonny K.

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Berlin - In dem Video zum Song „Du bist nicht weg (Jonny K.)“ von Jessica Jean, „MvK“ und Kases Skysieht sieht man Jonny K. mit Freunden, mit ihnen feierten er am 13. Oktober 2012 seine Geburtstag gemeinsam rein. Zwei Tage später war der 20-jährige Jonny tot. Er erlag im Koma Hirnblutungen, nachdem andere Jugendliche auf dem Alexanderplatz in Berlin mehrfach gegen seinen Kopf getreten hatten, als er bereits auf dem Boden lag. Am gestrigen Sonntag wäre Jonny K. 21 Jahre alt geworden, und seine Schwester Tina K. hat ihrem kleinen Bruder, der starb, weil er Zivilcourage zeigte, zum Geburtstag ein Benefizkonzert ganz nach seinem Musikgeschmack organisiert. Vor allem Rap- und Hiphop-Künstler wie die Sänger von Seeed, Künstler der Blue Man Group, Glasperlenspiel, Andreas Bourani und Peter Freudenthaler sollten im Admiralspalast auftreten. Mit den Einnahmen aus dem Konzert und aus dem Download des Jonny-Songs möchte die Schwester von Jonny, Tina K., eine Stiftung für Gewaltprävention gründen, 150 000 Euro braucht man dafür. Zudem gibt es eine Videokampagne des Vereins „I am Jonny“. Die Schauspieler Jürgen Vogel und Anja Kling, Sängerin Cassandra Steen und unter anderem auch die Fußballer Holger Badstuber und Jerôme Boateng fordern darin ein Ende der Gewalt.

Fünf Verdächtige hatten sich der deutschen Justiz gestellt, vier von ihnen sitzen in Untersuchungshaft in Berlin. Im Mai soll ein Prozess beginnen. Der Hauptverdächtige war nach der Prügelattacke in die Türkei geflohen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich persönlich für dessen Strafverfolgung eingesetzt. Die Kanzlerin sprach bereits am 25. Februar bei ihrem Spitzentreffen mit dem türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan in Ankara darüber, bestätigte eine Regierungssprecherin am Sonntag. Zuvor hatte „Der Spiegel“ darüber berichtet. Merkel habe in dem Gespräch die Erwartung geäußert, dass die Türkei aktiv nach dem letzten noch flüchtigen Tatverdächtigen fahnde.

Der Einsatz der Kanzlerin hatte offenbar Erfolg. Ein halbes Jahr nach dem brutalen Überfall teilte Berlins Justiz vor drei Tagen mit, dass nun die türkische Justiz gegen den 19-Jährigen wegen vorsätzlichen Mordes ermittele. Er werde nicht nach Deutschland ausgeliefert, weil er neben der deutschen Staatsbürgerschaft auch die türkische besitze. In der Türkei ist der 19-Jährige noch nicht gefasst. kög/dpa

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