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Vier Verdächtige in Polen festgenommen: Solarmodule: Polizei hebt Bande aus

Potsdam - Brandenburgs Polizei ist ein Schlag gegen organisierte polnische Solar-Diebesbanden gelungen. In der polnischen Woiwodschaft Lublin wurden vier Männer festgenommen, die aus Solarparks in mehreren deutschen Bundesländern, vornehmlich in Brandenburg, Solarmodule und Wechselrichter gestohlen haben sollen.

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Potsdam - Brandenburgs Polizei ist ein Schlag gegen organisierte polnische Solar-Diebesbanden gelungen. In der polnischen Woiwodschaft Lublin wurden vier Männer festgenommen, die aus Solarparks in mehreren deutschen Bundesländern, vornehmlich in Brandenburg, Solarmodule und Wechselrichter gestohlen haben sollen. Außerdem sollen sie mit dem Diebesgut Hehlerei betrieben haben, teilte das brandenburgische Landeskriminalamt (LKA) am Mittwoch mit. Den Männern im Alter von 35 und 36 Jahren werde Hehlerei und schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen.

Seit August vergangenen Jahres waren Beamte der Soko „Helios“ im Brandenburger LKA und polnische Beamte des Zentralen Büros der Kriminalpolizei in Zielona Gora für die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität in einer operativen Ermittlungsgruppe mit dem Fall befasst. Die landesweit für Organisierte Kriminalität zuständige Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) leitet das Verfahren. Durch das neue deutsch-polnische Polizeiabkommen konnten die Ermittler schneller als bisher Informationen austauschen, um gegen die Angriffe auf Solarparks vorzugehen. Nun schlugen sie am Dienstag in Lublin zu.

Auf die Bande gestoßen sind die Ermittler durch einen anderen Fall. Als sie im November 2016 eine andere, deutschlandweit aktive polnische Bande ausgehoben haben, die mindestens 15 Solarparks ausgeräumt haben sollen – die meisten in Brandenburg, aber auch in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

In diesem Fall waren die Ermittler dann auf einen Grundstücksbesitzer gestoßen, der nun am Dienstag festgenommen wurde. Auf dem Grundstück haben die Ermittler am Dienstag 400 Solarmodule und zwei Wechselrichter gefunden. Das Diebesgut konnte teils konkreten Taten in Deutschland zugeordnet werden. Einer der Wechselrichter etwa stammte von einem Diebstahl aus einem Solarpark in Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) vom Februar 2015. Damals waren 50 Wechselrichter im Wert von 120 000 Euro gestohlen worden. Bei mehreren Solarmodulen gehen die Ermittler davon aus, dass diese von Diebeszügen in Solarparks in Bayern und in Mecklenburg-Vorpommern stammen, wo in der vergangenen Woche 120 Solarmodule abmontiert und nach Polen verfrachtet wurden.

Vor dem Grundstück des ersten verdächtigen Polen entdeckten die Beamten einen polnischer Kleintransporter mit den drei anderen Verdächtigen. Auf der Ladefläche des Transporters lagen 21 Wechselrichter im Wert von 200 000 Euro, die in der Nacht von Sonntag auf Montag im sächsischen Hoyerswerda gestohlen worden sind. Zu einem 36-jährigen Insassen des Transporters gibt es anhand der Spurenlage Bezüge zu einem Einbruch in den Solarpark Cottbus-Dissenchen im Januar 2015, wo 230 Solarmodule im Wert von 100 000 Euro gestohlen worden waren. Nach den ersten Vernehmungen könnte der Grundstücksbesitzer als Hehler für das Diebesgut aufgetreten sein, indem er es aufkaufte und den Vertrieb übernahm.

Dem LKA zufolge ist in Brandenburg die Zahl der Diebstähle aus Solarparks rückläufig. Vor zwei Jahren habe es 60 solcher Diebstähle gegeben, vor einem Jahr rund 40, in diesem Jahr bisher noch keinen.

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