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Sebastian Walter ist der Spitzenkandidat für die Linke bei der Landtagswahl in Brandenburg.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Start in den Wahlkampf: Linke setzt in Brandenburg auf Klartext und soziale Gerechtigkeit

Die Brandenburger Linke kämpft bei der Wahl im September um ihren Einzug in den Landtag. Die Partei setzt dabei auf Altbewährtes – und Spitzenkandidat Sebastian Walter.

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Ein grünes Hütchen hat er nicht dabei. „Und Bogenschießen kann ich auch nicht“, sagt Sebastian Walter, Spitzenkandidat der Brandenburger Linken, bei der Enthüllung des Großplakats für die Landtagswahl am 22. September, das auffallen wird. „Jede Zeit braucht ihren Robin Hood“, steht darauf, mit einem Bild Walters im blauen Blouson.

Das Land müsse sich „mit den Milliardären anlegen und nicht mit ihnen kuscheln“, sagt der Partei- und Fraktionschef bei der Vorstellung der Linken-Wahlkampagne am Montag am Potsdamer Lustgarten. Wen er damit unter anderem meint, ist klar: Tesla-Chef Elon Musk, der in seinem Werk im brandenburgischen Grünheide zwar Arbeitsplätze für rund 12.000 Menschen geschaffen hat, aber nichts von Tarifbindung hält.

Die Linke, die nach jüngsten Umfragen um den Einzug in den Landtag bangen muss, wolle die existenziellen Probleme der Menschen wieder stärker in den Blick nehmen, sagt Walter. Nur wenige profitierten von der „Gewinnerregion Brandenburg“, wie sie die SPD postuliere. „Leben ohne Not“ ist das Motto für den Landtagswahlkampf. Klassische linke Themen wie Bildung, Gesundheitsversorgung und bezahlbare Mieten sollen in den Fokus rücken. „Armut ist keine Option“, heißt es unter anderem auf den Plakaten.

„Es braucht eine starke linke und zuverlässige Kraft, die Klartext redet und denen eine Stimme gibt, die sonst keine haben“, so Walter in Potsdam. Die Partei stehe „für eine sozial gerechte Politik, die die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nimmt und Lösungen anbietet, die tatsächlich wirken“.

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Comeback für Kerstin Kaiser?

Und dann ist das noch das andere Thema: Frieden: Die Linke sei seit Jahrzehnten die Friedenspartei schlechthin, sagt Walter. Ihn kümmere sich nicht, dass das im Umfragehoch befindliche neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) das Thema auch an erster Stelle fahre. Mindestens ein Direktmandat will die Linke in Brandenburg vor allem mit dem Friedensthema holen. Und zwar in Strausberg (Märkisch-Oderland) mit einer Kandidatin, die in Brandenburg aus früheren Zeiten wohlbekannt ist und sich bei der Plakatvorstellung von den anderen Kandidaten abhebt: Kerstin Kaiser.

Sie war Stasi-IM, Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Landtagswahl 2009 und dann federführend beim Schmieden der ersten rot-roten Regierungskoalition. Ab 2016 war die frühere Fraktionsvorsitzende Leiterin des Moskauer Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung und versucht nun ein Comeback im Landtag. „Stoppt das Töten“ steht auf dem anders als die anderen Plakate in Schwarz gehaltenem Plakat, das sie präsentiert. In ihrem Wahlkreis Strausberg soll am 7. September Linken-Urgestein Gregor Gysi als Unterstützer auftreten. Bei einer Tour von Spitzenkandidat Walter durch alle Landkreise, die am 12. August beginnt.

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