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Streichungen bei „Heidekrautbahn“: Empörung bei Brandenburger CDU-Verkehrspolitikerin
Der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) streicht ab Dezember Wochenend-Züge auf der „Heidekrautbahn“. Die Landtagsabgeordnete Nicole Walter-Mundt reagiert entsetzt.
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Es sind nur drei Bahnhöfe. Und es sind nur 13 Minuten Fahrzeit. Aber ab Dezember stehen sie am Wochenende nicht mehr auf dem Fahrplan: Wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg am Dienstag mitteilte, wird der westliche Ast der im nördlichen Berliner Umland verkehrenden Regionalbahnlinie 27, der sogenannten Heidekrautbahn, zwischen Basdorf und Wensickendorf beziehungsweise Schmachtenhagen ab Dezember an Wochenenden abbestellt.
Das ist eine Überraschung, denn bisher hatte Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) nur kommuniziert, dass zum nächsten Fahrplanwechsel schwach genutzte Einzelzüge in den Morgen- und Abendstunden entfallen sollten. Dass eine ganze Regionalbahnlinie am Wochenende nicht mehr bedient wird, und auch in der Woche außerhalb der Hauptverkehrszeiten auf dieser Strecke keine Züge mehr fahren sollen, ist eine Nachricht von einer neuen Dimension.
Entsprechend entsetzt reagiert die lokale Landtagsabgeordnete Nicole Walter-Mundt, die auch verkehrspolitische Sprecherin der CDU im Potsdamer Landtag ist. „Die Einstellung des Wochenendverkehrs nach Wensickendorf/Schmachtenhagen konterkarieren die vielfältigen Bemühungen vor Ort, den Nahverkehr auf dem nördlichen Streckenast der Heidekrautbahn weiter zu stärken“, sagt die CDU-Politikerin. „Wir haben uns ja ursprünglich gemeinsam vorgenommen, den ländlichen Raum und die aufstrebenden touristischen Ziele besser an die Metropolregion Berlin anzuschließen.“ Die Ankündigung des VBB, den Wochenendverkehr jetzt einzustellen, sei eine direkte Folge der Sparzwänge der SPD/BSW Landesregierung.
Ebenfalls entfallen wird zum Fahrplanwechsel die Anerkennung von VBB-Fahrkarten und Deutschlandtickets in ICEs und ICs zwischen Potsdam und Cottbus, Berlin und Elsterwerda sowie Berlin und Prenzlau. Als Ersatz dafür wird zwischen Angermünde und Stralsund die neue, alle zwei Stunden verkehrende Regionalexpress-Linie RE30 eingesetzt, die in Angermünde Anschluss zu den RE3-Zügen zwischen Berlin und Schwedt hat. An den bisherigen Zügen des RE3 zwischen Berlin und Stralsund ändert sich laut VBB nichts. Die Linie RB62, die das Angebot zwischen Prenzlau und Angermünde bislang verdichtet hat, wird hingegen künftig entfallen.
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