Trinken in der Mark: Tack: Jugendliche in Brandenburg trinken weniger Alkohol
Beim Thema Alkohol ist der Gruppendruck enorm. Brandenburger Schüler sollen aber auch lernen, "Nein" zu sagen. Das tun sie zunehmend.
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Potsdam - Jugendliche in Brandenburg trinken weniger Alkohol als vor einigen Jahren. Nach der ersten Auswertung einer landesweiten Befragung von Schülern der 10. Klassen tranken 10,4 Prozent der Mädchen und 19,4 Prozent der Jungen regelmäßig Bier, Wein und andere hochprozentige Getränke, wie Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) am Mittwoch in Potsdam mitteilte. 2004/2005 lag der Anteil bei Mädchen bei 18 Prozent und bei Jungen bei 34 Prozent. Es bestehe aber weiter Handlungsbedarf, um Kinder und Jugendliche frühzeitig auf den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol vorzubereiten, sagte die Ministerin. Bundesweit läuft von diesem Samstag bis zum 2. Juni die Aktionswoche unter dem Motto "Alkohol? Weniger ist besser!"
An der bereits dritten Befragung hatten 10 1052 Schüler im Alter zwischen 14 und 18 Jahren teilgenommen, von denen rund 9800 antworteten. Ein bundesweiter Vergleich ist nicht möglich, da nur Brandenburger Schüler sich zu ihrem Suchtverhalten in puncto Alkohol äußerten. Alkohol ist nach Nikotin und Bluthochdruck das dritthöchste Risiko für Krankheit und Tod in Europa.
Frühzeitig müsse auf die Folgen von Alkoholkonsum hingewiesen werden, sagte die Geschäftsführerin der Brandenburgischen Suchtberatung, Andrea Hardeling. Schlechte Leistungen in der Schule oder späterer Drogenkonsum seien oft Folgen, wenn sehr früh und regelmäßig zur Flasche gegriffen werde. "Bereits in Kitas müssen Mädchen und Jungen stark gemacht werden, um dem Druck widerstehen zu können", sagte sie. Andere Projekte setzen an, wenn bereits Kontakt mit Alkohol gemacht wurde. Zum Programm "Lieber schlau, als blau" gehöre mit Einwilligung der Eltern ein Trinkexperiment. Dabei solle gelernt werden, die Wirkung von Alkohol realistisch einzuschätzen. (dpa)
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