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Brandenburg: Tack kritisiert Bahr

Ministerin: Vorstoß für mehr Landärzte reicht nicht

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Potsdam - Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will den Ärztemangel auf dem Land eindämmen. In Brandenburg ist die schlechte Versorgung schon lange ein Problem. Doch der in Berlin erarbeitete Lösungsvorschlag stößt auf Skepsis. Für Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) enthält der Gesetzentwurf zur Bekämpfung des Ärztemangels nur Versprechungen. „Es schafft kaum Anreize, um mehr Hausärzte aufs Land zu holen“, sagte die Ministerin am Dienstag. Am Mittwoch steht der Entwurf von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) im Bundeskabinett zur Diskussion.

In Brandenburg liegt der Altersdurchschnitt der Mediziner bei etwa 52 Jahren. Knapp 30 Prozent sind älter als 60. In wenigen Jahren werden diese Praxen schließen – Nachfolger sind nicht in Sicht. Derzeit fehlen bereits etwa 60 Hausärzte.

Tack vermisst Regelungen zur Gewinnung von Hausärzten. „Das Anliegen, die hausärztliche Versorgung attraktiver zu machen, bleibt auf der Strecke“, kritisierte sie. Vermehrte Anstrengungen in der Aus- und Weiterbildung der Allgemeinmedizin würden hier helfen. „Wie viele Ärzte sich künftig für eine Tätigkeit auf dem Land gewinnen und begeistern lassen, hängt maßgeblich davon ab.“ Die Gesundheitsministerin betonte: „Wir brauchen ein abgestimmtes Zusammenwirken von Krankenhäusern und ambulanter Betreuung.“ Die neu vorgesehenen Regelungen zur Ansiedlung von Spezialisten gingen an der Realität des ländlichen Raumes vorbei.

Sie habe Verständnis, Honorare für schwer arbeitende Ärzte in unterversorgten Regionen zu erhöhen. „Aber das darf keine Dauerlösung sein.“ Sie warnte vor überarbeiteten Medizinern und unkontrollierbaren Kostensteigerungen. Dafür müssten letztendlich die Versicherten aufkommen, über Zusatzbeiträge und Beitragserhöhungen, warnte sie. Der im Gesetz vorgesehene Sozialausgleich für Bürger mit sehr niedrigem Einkommen sei von den Kommunen zu zahlen. „Ich fürchte, die Mehrausgaben werden beträchtlich sein.“dpa

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