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Erinnerungsarbeit. Der Tröbitzer Bürgermeister Holger Gantke kämpft schon lange für ein neues Museum. Derzeit lagern Objekte wie die Original-Schwellen der Gleise in der evangelischen Schule.

© Katharina Wiechers

Jüdische Häftlinge in Tröbitz: Unterstützung vom Land für Gedenkort "Verlorener Zug"

Ein Zug mit 2000 Inhaftierten des KZ Bergen-Belsen war am 23. April 1945 im Brandenburgischen Tröbitz gestrandet. Bis heute gibt es in der Gemeinde keine Gedenkstätte - jetzt will das Land mit 18 000 Euro helfen. Am Dienstag wird der Berfreiung gedacht.

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Potsdam/Tröbitz - Mit Gedenkfeiern wird an diesem Dienstag in Tröbitz (Elbe-Elster) an die Befreiung jüdischer Häftlinge aus einem liegengebliebenen Transport vor 68 Jahren gedacht. Ein Zug mit 2000 Inhaftierten aus dem KZ Bergen-Belsen war am 23. April 1945 während einer Irrfahrt zwischen an heranrückenden Amerikanern und Russen in der Elbe-Elster-Region gestrandet, wie der ehrenamtliche Bürgermeister Holger Gantke sagte. Der Zug blieb wegen einer gesprengten Brücke stehen und wurde nach Tröbitz geschoben, wo die Rote Armee die Insassen befreite. Ein Teil von ihnen war bereits tot, viele andere starben später an den Folgen von Krankheiten und Hunger.

Wie das Kulturministerium am Montag mitteilte, unterstützt das Land Brandenburg die Erarbeitung eines Konzeptes, um den Gedenkort "Verlorener Zug" in Tröbitz zu gestalten. Das Ministerium hatte bereits vor zwei Wochen 18 000 Euro Fördermittel in Aussicht gestellt. Gantke sagte, die Ausstellung sei schon provisorisch am neuen Standort, der Evangelischen Grundschule, aufgebaut worden. "Dort soll sie bleiben und wissenschaftlich betreut und vervollständigt werden."

Seit Jahren bemühen sich das Kulturministerium und die Gemeinde um eine Lösung, den Gedenkort zu gestalten. Geplant sind auch Stelen mit Informationen zu den Geschehnissen an den historischen Orten. (dpa)

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