zum Hauptinhalt

Brandenburg: Visite beim Patienten

Der Fehlstart des BER soll die Berliner und Brandenburger nicht vom Feiern abhalten: Am Wochenende sind Publikumstage

Stand:

Schönefeld - Fliegen geht erst mal nicht am neuen Flughafen. Aber gucken darf man – immerhin. Die Publikumstage am Wochenende wollte die Flughafengesellschaft nicht ausfallen lassen. Die Leute sollen sehen, was die 7000 Bauarbeiter schon alles geleistet haben, sagte Berlins Regierender Klaus Wowereit. So bekommt das Familienfest mit Hüpfburg, Besichtigung der Bodentechnik und vielen Infoständen eine neue Zielvorgabe: die Katerstimmung nach der Eröffnungspleite wieder in ein wenig Vorfreude verwandeln. Gerechnet wird mit rund 100 000 Besuchern.

WAS GIBT ES ZU SEHEN?

Flugzeug-Schlepper, Enteisungsfahrzeuge, Löschzüge, ein Wartungshangar der Lufthansa – für technikaffine Eltern-Kinder-Gespanne liefert die Bodentechnik des Flughafens spannendes Anschauungsmaterial. Daran weniger interessierte Seilschaften können sich bei diversen Reiseunternehmen und Fluglinien die günstigsten Sonnenziele und Strandhotels schmackhaft machen lassen. Das Terminal kann nur von außen besichtigt werden. Dafür zeigt auch die Bundespolizei ihre Technik. Spannend dürfte die Vorführung der sogenannten „Entschärfergruppe“ werden, die sich um Bomben und Bombenattrappen kümmert.

GIBT ES AUCH EINEN BLICK VON OBEN?

Das ist das Problem: Fliegen ist vor der Inbetriebnahme des Flughafens streng untersagt. Geplante Rundflüge mit dem Hubschrauber wurden wieder aus dem Programm gestrichen. Der Mietwagenanbieter Europcar will einen Heißluftballon aufblasen, darf ihn aber nicht aufsteigen lassen. Auch der Infotower ist an den Publikumstagen geschlossen.

WAS KANN MAN ÜBER DEN NEUEN FLUGHAFEN LERNEN?

Alle Verkehrsunternehmen sind dabei: S-Bahn, Bahn AG, VBB und BVG erklären ausführlich, wie man künftig zum Flughafen in Schönefeld kommt und was das kosten wird. Die Beuth-Hochschule zeigt, wie sich Warteschlangen am Flughafen simulieren und studieren lassen. Ein Wissenschaftler wird sich mit Quadrocoptern auseinandersetzen, das sind kleine unbemannte zivile Flugdronen. Außerdem gibt es Informationen zum mobilen Besucherinformationssystem für Smartphones.

WIE WIRD MAN UNTERHALTEN?

Es gibt Gewinnspiele und eine begehbare Spielzeugeisenbahn. Auf einer Bühne treten Musiker und Flugkapitäne auf. Eine Hüpfburg soll es auch geben. Turkish Airlines baut einen Flugsimulator auf, Easyjet einen Surfsimulator. Die Lufthansa plant eine „Flieger Ralley“.

WIE KOMMT MAN AUF DAS GELÄNDE?

Die An- und Abfahrt an den Publikumstagen soll über kostenfreie Shuttle-Busse abgewickelt werden. Die Bustransfers sind vom S-Bahnhof Schönefeld geplant, aber auch von den S-Bahnhöfen Grünau und Altglienicke sowie vom U-Bahnhof Rudow. Wer dennoch mit dem eigenen Auto zum neuen Airport kommen will, wird auf provisorische Parkplätze in der Nähe des Flughafens geleitet. Denn die eigentlichen Parkplätze für den Willy-Brandt-Airport sind noch nicht freigegeben.

WANN KANN MAN ANREISEN?

Am Sonnabend, 12. Mai, ist das Gelände von 10 bis 19 Uhr geöffnet, am Sonntag, 13. Mai, von 10 bis 18 Uhr. Wegen des Andrangs sollte man sich besser früh auf den Weg machen. Die ersten Shuttlebusse starten um 9.30 Uhr an den Bahnhöfen. Thomas Loy

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })