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Von Jana Haase: Von Hollywood für voll genommen Heute Abend startet das 18. Filmfestival Cottbus

Cottbus - Das Filmfestival Cottbus wird in diesem Jahr nicht nur volljährig, sondern auch von Hollywood für voll genommen. Das US-amerikanische Branchenblatt „Variety“ zählt das Festival des osteuropäischen Films im brandenburgischen Osten mittlerweile zu den Top 50 der internationalen Filmfestivals und stuft es als „must attend“ ein – will heißen: die Teilnahme für Filminteressierte ist Pflicht.

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Cottbus - Das Filmfestival Cottbus wird in diesem Jahr nicht nur volljährig, sondern auch von Hollywood für voll genommen. Das US-amerikanische Branchenblatt „Variety“ zählt das Festival des osteuropäischen Films im brandenburgischen Osten mittlerweile zu den Top 50 der internationalen Filmfestivals und stuft es als „must attend“ ein – will heißen: die Teilnahme für Filminteressierte ist Pflicht. Dieses Qualitätssiegel bekommt in Deutschland sonst nur noch die „Berlinale“.

Heute Abend beginnt das 18. Filmfestival in Cottbus mit der feierlichen Eröffnung im Cottbuser Stadttheater, zu der auch die beiden Schirmherren, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (beide SPD), erwartet werden. Insgesamt 136 Filme aus 30 Ländern werden laut Veranstalter in den sechs Festivaltagen gezeigt – 62 Filme davon in deutscher Erstaufführung. Sie konkurrieren um 17 Preise im Gesamtwert von 67 000 Euro. 450 Fachbesucher aus 39 Ländern haben sich dafür angemeldet.

Unter den Gästen des Festivals sind diesmal gleich drei Oscar-Preisträger: Alterspräsident ist der ungarische Regisseur István Szabó („Mephisto“, „Taking Sides – Der Fall Furtwängler“). In der Internationalen Festivaljury sitzt der polnische Setdesigner Allan Starski („Schindlers Liste“, „Der Pianist“). Und auch der tschechische Regisseur und Oscar-Preisträger Jirí Menzel („Liebe nach Fahrplan“, „Ich habe den englischen König bedient“) hat sein Kommen zugesagt. Er wird unter anderem in der Retrospektive zu Wort kommen, die in diesem Jahr unter dem Thema „Der Prager Frühling und seine Folgen“ steht. Themenschwerpunkt des Festivals ist neues Kino aus dem Baltikum. Mehr als 20 Filmschaffende aus den drei baltischen Ländern werden dazu erwartet. Erstmals gibt es am morgigen Mittwoch außerdem einen „Russischen Tag“.

Dass das Filmfestival Cottbus unter den drei großen Filmfestivals im Land Brandenburg eine besondere Rolle einnimmt, spiegelt sich nicht nur in der Unterstützung durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH wider: Mit 229 000 Euro fördert das Medienboard nach eigenen Angaben das Festival, weitere 99 500 Euro fließen in die Festivalsektion „Connecting Cottbus“, bei der Filmschaffende und Produzenten zusammengebracht werden sollen. Damit bekommt Cottbus mit Abstand die höchste Förderung: Das traditionsreiche internationale Studentenfilmfest „Sehsüchte“, das die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) in Potsdam-Babelsberg jährlich im Frühjahr ausrichtet, erhält dagegen 35 000 Euro, das mit fünf Jahren noch relativ junge Filmfest Eberswalde bekommt 5 000 Euro Förderung vom Medienboard.

Für Medienboard-Chefin Kirsten Niehuus ist das Filmfestival Cottbus „einzigartig“, auch weil es kreatives Potenzial jenseits der großen US-Produktionen versammelt: „Seit 18 Jahren ist es ein Ort, an dem sich Filmemacher aus Ost und West treffen und neue Projekte planen“, sagt Niehuus. Sie betont auch die Bedeutung des Kooperationsmarktes „Connecting Cottbus“, der „frühzeitig Ost-West-Koproduktionen eine Plattform geboten“ habe. Hier hätten sich etwa die deutschen und ungarischen Produzenten von „Delta“ gefunden, einem Spielfilm, der in diesem Jahr im Wettbewerb um die „Goldene Palme“ im französischen Cannes lief. „Ein schönes Beispiel für from Cottbus to Cannes“, findet die Medienboard-Geschäftsführerin. In diesem Jahr feiert „Connecting Cottbus“ zehntes Jubiläum. 14 Spielfilmprojekte aus 13 Ländern suchen dort aktuell Partner zur Realisierung.

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