Brandenburg: Was wächst am besten auf märkischem Sand?
Wissenschaftler suchen nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten
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Wissenschaftler suchen nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten Frankfurt (Oder) (dpa/PNN). Wissenschaftler suchen nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten für Brandenburgs Sandböden. Aufforstung könne keine Lösung sein, da die Bäume zu viel Wasser verbrauchten, sagte die Präsidentin der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, Monika Frielinghaus, am Mittwoch in Frankfurt (Oder). Es sollten anspruchslose und wassersparende Kulturen erforscht werden. Beispielsweise habe sich der Mais in diesem trockenen Sommer gut bewährt. An der Jahrestagung der Gesellschaft nehmen noch bis Sonntag rund 800 Bodenkundler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Polen teil. In Polen würden sandige Regionen aufgeforstet, wo dies möglich sei, erläuterte Piotr Sklodowski, Präsident der Polnischen Bodenkundlichen Gesellschaft. Die Regierung habe ein Programm aufgelegt, um damit betroffene Landwirte zu entschädigen. In Polen seien rund 30 Prozent der Fläche Sandböden. Der Hauptteil liege im Westen des Landes. Brandenburgs Agrarminister Wolfgang Birthler (SPD) warb auf der Jahrestagung für einen sorgfältigeren Schutz des Bodens. Viele betrachteten ihn nur als Immobilie, sagte der Minister laut einem verbreitetem Redetext. In Brandenburg seien die sandigen Böden besonders durch Wind und Wasser gefährdet; auf etwa einem Viertel der Ackerfläche zeige sich eine entsprechende Erosion. Nach einer Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung sind in Brandenburg bis 2055 bei steigenden Temperaturen um rund 1,4 Grad Celsius weniger Niederschläge und eine zunehmende Verdunstung zu erwarten. Als Folgen würden der Grundwasserspiegel sinken und die Flüsse noch weniger Wasser führen, erläuterte Birthler. Diesen Trend müssten die Bodenwissenschaftler berücksichtigen. Mit der dauerhaften Nutzung des Bodens befasst sich ein Runder Tisch. Während eines deutsch-polnischen Workshops erörtern Teilnehmer der Jahrestagung an diesem Freitag den Gewässer- und Bodenschutz rechts und links der Oder. Zudem wollen sie beraten, wie sie bestimmte EU-Richtlinien gemeinsam umsetzen können.
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