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Wasserverbrauch von Red Bull: „Frag den Staat“ klagt gegen Baruth/Mark in Brandenburg
Seit 2023 produziert Red Bull in Teltow-Fläming und hat Zugriff auf 92 Prozent des Grundwasser-Entnahmevolumens in Baruth/Mark. „Frag den Staat“ klagt nun die Offenlegung der Wasserverträge ein.
Stand:
Die Transparenzplattform „Frag den Staat“ klagt gegen die Stadt Baruth/Mark (Teltow-Fläming) wegen der geheim gehaltenen Wasserverträge mit dem Getränkehersteller Red Bull und Rauch am Verwaltungsgericht Potsdam.
Gemeinsam mit einer Betroffenen in der Region fordert die zivilgesellschaftliche Organisation „Zugang zu den Verträgen, Informationen über die vereinbarte Fördermenge des Grundwassers und auch den Schriftverkehr rund um die Übernahme der Brandenburger Urstromquelle durch Red Bull und Rauch“, heißt es in der kürzlich veröffentlichten Stellungnahme von „Frag den Staat“. Grundlage ist das Umweltinformationsgesetz. Die vollständige, im Juli eingereichte Klagebegründung wurde ebenso veröffentlicht.
Die Brandenburger Bündnisgrünen unterstützen die Klage. „Wenn ein Großkonzern in einer der trockensten Regionen Deutschlands mehr als 90 Prozent der örtlichen Grundwasserförderung bzw. jährlich 2,35 Millionen Kubikmeter beansprucht – und das bei sinkenden Grundwasserspiegel, muss die Öffentlichkeit wissen, unter welchen Bedingungen das geschieht“, sagte Landesvorsitzende Andrea Lübcke.
2023 hatte der österreichische Getränkehersteller Red Bull und Rauch das Unternehmen Brandenburger Urstromquelle übernommen und sich damit eine Wasserentnahmeerlaubnis beim zuständigen Wasserbetrieb Wabau gesichert. Diese umfasst 92 Prozent des jährlichen Grundwasser-Entnahmevolumens im Ort, acht Prozent bleiben für die Anwohnenden.
Mit der im März von den Stadtverordneten beschlossenen Werkserweiterung regt sich Sorge um knappes Grundwasser im Ort, insbesondere bei klimawandelbedingter Trockenheit. Eine Petition zählt 27.000 Unterschriften. Bei vergleichbaren Ansiedlungen wurden die privatwirtschaftlichen Wasserverträge nicht veröffentlicht. Bei Tesla in Grünheide gibt es seit Jahren Streit um die Wasserverträge.
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