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Für Geister aller Art: die Zitadelle Spandau im schönen Grusellicht.

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Brandenburg: Wer fürchtet sich vor Brillenblattnasen ?

Halloween ist aus Deutschland nicht mehr wegzudenken. Also raus an die frische Luft und mitgemacht, mit oder ohne Kostüm

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Es ist so schön, sich gemeinsam zu gruseln. Wenn am 31. Oktober die Dämmerung hereinbricht, öffnet sich auch das Tor zur Zitadelle Spandau. Zu Halloween versammeln sich hier bis zu 3000 Freunde des Amerika-Imports, eines Festes, das wiederum auf einen Mix diverser Traditionen zurückgeht: Die Kelten zelebrierten am 1. November ihr Jahresend-Fest Samhain, eine Art Ernte-Dank und Jahreszeitenwechsel. Die Katholiken begannen im 9. Jahrhundert, diesen Tag als Allerheiligen, den Tag darauf als Allerseelen zu begehen. In den Nächten davor wurden die Seelen der Verstorbenen im Umlauf vermutet, es galt, sich davor zu hüten und die Geister und Hexen in Schach halten – seitdem ist an Halloween ordentlich was los und mittlerweile auch in Deutschland. In einigen Teilen von Baden-Württemberg und Bayerisch Schwaben, Österreich und der Schweiz wird übrigens das Rübengeistern praktiziert: Statt Kürbisse werden Futter- oder Zuckerrüben ausgehölt,geschnitzt und Umzüge veranstaltet - nur Verkleidungen sind nicht üblich.

Die Besucher, die es zu Halloween in die Spandauer Zitadelle zieht, kommen dagegen gern in gruseligen und phantasievollen Kostümen. Bis zu 3000 sind es auf Deutschlands größtem Open Air Halloween Event. Doch das muss niemanden abschrecken: Das Gelände der alten Burganlage ist weitläufig, ist man erst einmal über den Burggraben auf die Festungsinsel gelangt. Die ist dem Anlass entsprechend mystisch beleuchtet, ein schauriger Friedhof ist über Nacht dazugekommen, eine gruselige Gruft, in die sich auch kleinere Kinder trauen dürfen sowie die „Schreckenskammer der Weißen Frau“, die die älteren Kinder das Fürchten lehren soll.

Weiterhin kann der Besucher an Kürbisschnitzen und -wettrennen und Ponyreiten teilnehmen, eine kleine Auswahl historischer Karussells und Kunsthandwerkerstände ist aufgebaut. Die Bühnenshow bietet Unterhaltsames wie Feuertanz sowie Prämierung der besten Kostüme, bevor ein großes nächtliches Hoffeuer entfacht wird. Gegen den Hunger helfen diverse Kürbisgerichte, auch die Zitadellenschänke hat geöffnet. Bis zum Mittwoch soll das Baugerüst am Juliusturm verschwunden sein und der Turm für Besucher wieder zugänglich, das stadtgeschichtliche Museum wird nach dem umfangreichen Umbaus erst am zweiten November wiedereröffnet.

Weil es so gut zum Thema Halloween passt, sollte an diesem Abend ein Besuch der Fledermausgruft nicht fehlen: Ab 17 Uhr können die etwa 150 Nilflughunde, Blütenfledermäuse und Brillenblattnasen im Fledermauskeller der Zitadelle und die Ausstellungsräume besucht werden, es finden Schaufütterungen statt. Bei guten Wetter legen außerdem Flöße von der Hafenanlage ab. Dann ist die gespenstische Burganlage während der halbstündigen Fahrten mit Fackelschein vom Wassergraben aus zu entdecken. Kinder bis Schwertmaß zahlen 2 Euro Eintritt, Erwachsene 5 Euro.

In diesen Tagen Allerheiligen und Allerseelen lohnt auch ein Ausflug nach Rüdersdorf im Seenland Oder-Spree: Im Museumspark Rüdersorf wird bereits am 30. Oktober ab 16 Uhr Halloween gefeiert. Jedes Jahr erwachen hier die gruseligsten Wesen zum Leben. Brennende Kürbisköpfe zieren die Stufen zu den längst verlassenen Wohnungen der Bergleute. Der Henker und sein Knecht sind gekommen, um die armen Seelen der Bevölkerung an den Pranger zu stellen. Auch die böse Hexe und der finstere Mönch haben sich zu diesem Spektakel eingefunden. Von überall strömen kleine und große Monster in den Park. Vor einer wundervoll alten Kulisse und in schauriger Atmosphäre können Besucher den Museumspark an diesem Abend neu entdecken. Für die Kleinen gibt es Stockbrot, Luftballons und diverse Angebote der Museumspädagogik - für die Großen einen schaurigen Punsch. Kürbisschnitzen, Kostümwettbewerb sowie eine Feuershow gehören unbedingt dazu. Das kostet 4 Euro, Kinder zahlen die Hälfte.

Zu einer herbstlichen Wanderung unter dem Motto „Anna Liebenwaldt und die Brandfichte“ wird am Halloweenabend nach Bad Freienwalde eingeladen. Treffpunkt und Start ist am 31. Oktober um 16.30 Uhr die Fachklinik Moorbad, Gesundbrunnenstr. 33. Die kleine Nachtwanderung mit Lichtern und Geschichten über Samhein oder, wie es heute heißt, Halloween, beispielsweise die Geschichte der letzten Hexenverbrennung bei Freienwalde an der Brandfichte, geht gemütlich über etwa 4 Kilometer in 1,5-2 Stunden. Für eine selbst vorgetragene Geschichte oder Sage gibt es Süßes! Um vorherige Anmeldung bis 15 Uhr am 31. Oktober wird gebeten. Preis inklusive Fackel für Erwachsene 2,90 Euro, ermäßigt 1 Euro, Anmeldung unter Tel. ( 03344) 333200 oder 425000. Steffi Pyanoe

www.zitadelle-spandau.de, www.museumspark.de.,www.wanderfalkenfrw.de

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