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Wer regiert künftig in Potsdam?: Das sagt Brandenburgs Ministerpräsident Woidke zum Giffey-Gerücht
Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke ist in seiner vierten Amtszeit. Wer soll ihm einmal nachfolgen und wann? Jetzt macht der SPD-Politiker erste Andeutungen.
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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke sieht in seinem SPD-Landesverband gleich mehrere potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten für seine Nachfolge – nennt aber keine Namen. „Die Brandenburger SPD steht beim Nachwuchs, gerade für Führungspositionen, sehr gut da“, sagte Woidke der „Märkischen Oderzeitung“. „Wenn Sie sich das Brandenburger Kabinett und auch den SPD-Landesverband anschauen, entdecken Sie viele junge politische Talente.“
Der 63-jährige Regierungschef reagierte nicht direkt auf das Gerücht, dass Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) eine mögliche Kandidatin für die Nachfolge sein könnte. Der Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint hatte am Donnerstag über die Personalie berichtet, die seit neuestem in Berlin kursiert.
Dafür spricht, dass Giffey Brandenburgerin ist und in Frankfurt (Oder) geboren wurde. Außerdem hat ihre Partei derzeit schlechte Chancen, bei der Abgeordnetenhauswahl 2026 in Berlin wieder stärkste Kraft zu werden. Woidke wiederum könnte seinen Posten in der Potsdamer Staatskanzlei nach der Hälfte der Legislaturperiode räumen, um einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger bei der nächsten Brandenburg-Wahl 2029 einen Amtsbonus zu verschaffen.
Woidke will ganze Wahlperiode regieren
Woidke startete im Dezember in eine weitere Amtszeit. Er strebt nach eigener Darstellung derzeit jedoch keinen vorzeitigen Rückzug an. „Ich habe den Menschen im Land Brandenburg gesagt: Wenn die Brandenburg-SPD diese Landtagswahl gewinnt – und das hat sie mit dem Vertrauen der Menschen geschafft –, dann werde ich als Ministerpräsident meine Arbeit weitermachen“, sagte er nach seiner Wiederwahl als SPD-Landeschef im Juni.
Der Lausitzer übernahm 2013 das Amt als SPD-Landeschef und als Ministerpräsident von Matthias Platzeck, der damals aus gesundheitlichen Gründen ausschied. Im Ländervergleich ist er beim Dienstalter als Regierungschef auf Platz drei hinter Reiner Haseloff (CDU) in Sachsen-Anhalt und Winfried Kretschmann (Grüne) in Baden-Württemberg.
„Das ist völliger Quatsch“, dementierte Giffeys Sprecher am Donnerstag das Gerücht um die Woidke-Nachfolge. Die SPD-Politikerin selbst erklärte: „Ich arbeite gerne und mit vollem Einsatz für Berlin – und Brandenburg hat mit Dietmar Woidke einen hervorragenden Ministerpräsidenten. Zusammen arbeiten wir dafür, dass sich unsere beiden Bundesländer gut entwickeln und unsere Metropolregion zu den erfolgreichsten und innovativsten in Europa gehört.“
Erst Mitte Juni hatte Giffey in einem Tagesspiegel-Interview einen neuen Anlauf bei der Berlin-Wahl 2026 nicht ausgeschlossen. „Die Spitzenkandidatur ist eine Aufgabe, die nicht so viele Menschen bewerkstelligen können“, sagte sie seinerzeit. Deshalb werde die Auswahl derer, die infrage kommen, nie besonders groß sein. „Entscheidend ist, dass die Person, auf die man sich einigt, wirklich die Rückendeckung aus der Breite der Partei hat.“ (Tsp, dpa)
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