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18-Jähriger in Babelsberg angegriffen: Polizei prüft möglichen politischen Hintergrund
Ein junger Mann wurde am Freitag in Babelsberg von einer Gruppe vermummter Personen beleidigt und geschlagen. Er kam in ein Krankenhaus. Die Kriminalpolizei ermittelt.
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Nachdem am Freitagabend ein junger Mann im Potsdamer Stadtteil Babelsberg von einer Gruppe vermummter Personen angegriffen wurde, prüfen die Ermittler einen möglichen politischen Hintergrund. Das teilte die Polizeidirektion West am Montag mit.
Den Angaben zufolge beleidigten die unbekannten Angreifer den 18-Jährigen zunächst in der Schulstraße – ehe sie ihn offenbar schlugen, als er in einen eingetroffenen Bus einstieg. Zudem sollen einige der Unbekannten auf den Bus eingeschlagen haben, nachdem die Türen des Busses geschlossen wurden. Der Rettungsdienst brachte den verletzten 18-Jährigen ins Krankenhaus. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Zum Hintergrund der möglichen politischen Motivation des Übergriffs machte die Polizei keine Angaben. Wie die „Märkische Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf Augenzeugen berichtete, sollen das Opfer und sein Begleiter Kleidung getragen haben, die auf eine Zugehörigkeit zur rechtsextremen Szene hindeute. Dem Angriff vorangegangen seien Gewaltandrohungen gegen Linke aus einer größeren Gruppe Jugendlicher an einem Imbiss.
In Babelsberg kommt es seit mehr als einem Jahr immer wieder zu Sachbeschädigung, Ruhestörung und Vandalismus. Unternehmer Stephan Goericke, dessen Coworking-Haus „1448zwo“ mehrfach Ziel von Vandalismus wurde, forderte jüngst als Konsequenz die Schaffung einer Babelsberger Polizeiwache und startete eine entsprechende Petition. Eine vom linksalternativen Politiker Lutz Boede (Die Andere) gestartete Gegen-Petition ist bislang aber erfolgreicher.
Die Stadt hatte sich bereits im Dezember 2024 mit Anwohnern zur Lage verständigt. Das Ordnungsamt kontrolliert wegen der anhaltenden Beschwerden bereits seit Ende 2023 verstärkt im Bereich zwischen Rudolf-Breitscheid-Straße, Theodor-Hoppe-Weg und Karl-Liebknecht-Straße. Seit Mai 2024 gibt es zudem eine Kooperationsvereinbarung zwischen Ordnungsamt und Polizei.
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