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35 Jahre Deutsche Einheit: So feiert Potsdam das Jubiläum
Zum Tag der Einheit finden in Potsdam unter anderem ein Festkonzert in der Nikolaikirche, ein Zeitzeugengespräch in der Gedenkstätte Lindenstraße und eine Lesung mit Julia Schoch statt.
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Konzerte, Lesungen und Zeitzeugengespräche: Zum 35. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober gibt es in Potsdam zahlreiche Veranstaltungen, die an das Ende der deutsch-deutschen Teilung erinnern.
Einer der wichtigsten Termine ist das traditionelle Festkonzert zum Tag der Deutschen Einheit, das um 19 Uhr in der Nikolaikirche Potsdam stattfinden wird: Das Staatsorchester Frankfurt (Oder), die Sopranistin Mandy Friedrich, die Mezzosopranistin Marlene Lichtenberg, der Tenor Stefan Sbonnik und der Nikolaichor Potsdam wird gemeinsam mit Chorfreunden aus Potsdams Partnerstadt Bonn die 2. Sinfonie von Felix Mendelssohn-Bartholdy aufführen.

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Festrednerin wird Ines Geipel sein, Schriftstellerin und Professorin an der Humboldt-Universität, die musikalische Leitung übernimmt Kirchenmusikdirektor Björn O. Wiede. Zu Gast sind die Oberbürgermeisterin der Partnerstadt Bonn, Katja Dörner, Mitglieder der Partnerschafts-Clubs aus Bonn und Potsdam und Vertreterinnen und Vertreter der Landeshauptstadt. Tickets gibt es unter www.konzerte-potsdam.de.
Nach dem Konzert lädt die Stadt Potsdam um 21 Uhr im Potsdam Museum zum Empfang mit Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) ein.
Auch das Chorwerk Potsdam begeht am Freitag eine musikalische Feierstunde: Um 17 Uhr wird der Chor am Brandenburger Tor Friedenslieder und Vertonungen von Menschenrechtstexten singen.
Lesung mit Julia Schoch im Kunsthaus sans titre
Unter dem Titel „Die Vergangenheit ist das, was fehlt …“ lädt die Potsdamer Schriftstellerin Julia Schoch am Freitag um 11 Uhr im Kunsthaus sans titre zu einer Lesung aus ihrem Roman „Schöne Seelen und Komplizen“ ein, der von den Nachwendebiographien von Schülerinnen und Schülern eines DDR-Gymnasiums erzählt. Im Anschluss an die Lesung findet ein Gespräch zwischen Schoch und Saskia Hüneke (Grüne) statt.

© Andreas Klaer
„Die Lesung richtet sich gleichermaßen an Potsdamerinnen und Potsdamer mit DDR-Vergangenheit wie an die vielen, die seit dem Mauerfall aus Westdeutschland zugezogen sind“, heißt es in der Ankündigung. Der Eintritt kostet 10 Euro (ermäßigt 7 Euro).
Zeitzeugengespräche im Potsdam Museum und in der Gedenkstätte Lindenstraße
Mit einem Zeitzeugengespräch erinnert das Potsdam Museum um 15 Uhr an eine der spektakulärsten Fluchtgeschichten der DDR: 1979 waren zwei Familien mit einem selbstgebauten Heißluftballon in den Westen geflohen, die Nachfahrin Anke Strzelczyk wird davon berichten, wie der Teil der Familie, die in der DDR geblieben war, daraufhin in Sippenhaft genommen worden war. Zudem wird der Zeitzeuge Bernd Richter davon erzählen, wie sein Lebenstraum, ein erfolgreicher DDR-Leistungssportler zu werden, zu einem Albtraum wurde, sodass er sich zur Flucht entschied.

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Die Gedenkstätte Lindenstraße lädt am 3. Oktober traditionell zum Tag der offenen Tür ein: Unter anderem wird die Zeitzeugin Eike Radewahn um 15 Uhr von ihren Hafterfahrungen berichten. Sie war nach einem gescheiterten Fluchtversuch in mehreren Gefängnissen inhaftiert.
Von 11 bis 17 Uhr finden jeweils zur vollen Stunde 30-minütige Kurzführungen statt, die einen Überblick über den ehemaligen Haft- und Justizort geben. Um 10 Uhr wird außerdem eine inklusive Tastführung durch die Gedenkstätte angeboten. Anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes vertieft eine Sonderführung um 10 Uhr die Themen NS-Justiz sowie die Inhaftierung durch die sowjetische Geheimpolizei in der Nachkriegszeit.
Führung der Glienicker Brücke bis zur Bertini-Enge
Wer einen der bekanntesten Orte der deutschen Teilung erleben will, sollte am Freitag um 11 Uhr zur Glienicker Brücke kommen: Hier ist der Start der zweieinhalbstündigen Führung „Achtung, Sperrzone! Entlang des Potsdamer Grenzstreifens“. Von der Glienicker Brücke führt sie entlang des ehemaligen Grenzverlaufs durch den Neuen Garten bis zum damaligen Grenzkontrollpunkt an der Bertini-Enge.
„Bewegende Geschichten von Grenzgängern und Geheimagenten lassen die Zeit der deutschen Teilung lebendig werden“, heißt es in der Ankündigung der Potsdam Marketing und Service GmbH. Die Führung kostet 19 Euro für Erwachsene (ermäßigt 17 Euro), Kinder unter sechs Jahren können kostenlos teilnehmen.
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