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Feierstunde zur Würdigung der Friedlichen Revolution am Mauerrest in der Stubenrauchstraße am Griebnitzsee.

© Andreas Klaer

Update

35 Jahre Mauerfall: Ausstellungen, Führungen, Gedenken – wo und wie in Potsdam erinnert wird

Zum 35. Jahrestag des Mauerfalls laden verschiedene Potsdamer Einrichtungen rund um den 9. November zum Gedenken ein. Ein Überblick über die Termine.

Stand:

Ausstellungen, Führungen an historische Schauplätze und die offizielle Gedenkveranstaltung an der Glienicker Brücke: In den Tagen rund um den 9. November erinnern mehrere Potsdamer Einrichtungen an den 35. Jahrestag des Mauerfalls.

Die Galerie Kunstraum Potsdam in der Schiffbauergasse lädt am 8. November um 18 Uhr zur Eröffnung der Ausstellung „Geheimes Land“ von Anne Heinlein ein. Heinlein besuchte ehemalige Sperrgebiete Potsdams und erstellte großformatige Fotografien ihrer Erkundungen. Die Schau ist bis 15. Dezember zu sehen.

Das Potsdam Museum lädt ebenfalls am 8. November um 18 Uhr zu einem Gespräch mit dem Fotografen Matthias Kupfernagel ein. Kupfernagel fotografierte zwischen 1989 und 1990 die Berliner Mauer aus dem damaligen Todesstreifen und dokumentierte dessen Veränderung nach dem Mauerfall. Für diese Veranstaltung ist keine Anmeldung notwendig, der Eintritt ist kostenfrei.

Das Ufer im Park Babelsberg mit Wachturm und Blick auf die Glienicker Brücke.

© Stiftung Preußische Schlösser und Gärten / Peter Rohn, 1989

Am 9. November macht die Schlösserstiftung auf die Spuren der Deutschen Teilung in den Welterbeparks aufmerksam. Im Park Babelsberg und im Neuen Garten finden Führungen und interaktive Angebote statt. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.spsg.de. Eine baldige Anmeldung empfiehlt sich, einige Führungen sind bereits ausgebucht.

Unter dem Motto „Erinnern, besinnen, Mauern überwinden“ lädt der Verein Potsdamer Pilgerwege für 10 Uhr zu einem geführten Pilgerweg entlang der ehemaligen Grenze von der Glienicker Brücke bis zur Klein-Glienicker Kapelle ein. Dort wird ab 13 Uhr der Autor Andreas Kitschke über seine Erlebnisse bei der Wiederherstellung der Kapelle nach dem Mauerfall berichten. Treffpunkt ist die Potsdamer Seite der Glienicker Brücke.

Der SPD-Ortsverein Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld lädt am 9. November um 11 Uhr zum Gedenken an der Stele an der Ecke Mendelssohn-Bartholdy-Straße/Steinstraße unter dem Motto „35 Jahre Überwindung der Mauer durch mutige DDR-BürgerInnen“ ein. Es sprechen die Potsdamer SPD-Vorsitzende Alma Kleen und der SPD-Landtagsabgeordnete und Stadtverordnete Daniel Keller.

Ebenfalls am 9. November lädt der Forum-Verein zur kritischen Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte gemeinsam mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur zur Mauergedenkstätte Griebnitzsee an der Stubenrauchstraße ein. Ab 13 Uhr präsentieren dort Schülerinnen und Schüler der Potsdamer Katholischen Marienschule und des Berliner Dreilindengymnasiums Umbruchsgeschichten ihrer Familien rund um die Jahre 1989 und 1990, künstlerisch verarbeitet mit dem Comic-Duo „Zoom und Tinte“. Anschließend können sich Teilnehmende über ihre persönlichen Erfahrungen austauschen. 

Gedenkveranstaltung mit Joachim Gauck

Am 10. November um 14 Uhr lädt die Fördergemeinschaft Lindenstraße 54 zusammen mit der Landeshauptstadt zum Gedenken an die Friedliche Revolution und die Öffnung der Glienicker Brücke im Jahr 1989 ein. Erwartet wird neben Oberbürgermeister Mike Schubert und Kulturministerin Manja Schüle (beide SPD) als Redner auch der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck. Die Potsdamer Fotografin Monika Schulz-Fieguth berichtet von ihren persönlichen Erinnerungen der Öffnung der Glienicker Brücke. 

Im Anschluss um 15 Uhr können Besuchende sich im Café der Villa Schöningen einfinden. Der Historiker Rainer Potratz berichtet bei einem kostenfreien Podiumsgespräch davon, wie das Grenzregime zu West-Berlin entstand, welche Auswirkungen es hatte und warum es endete.

Die Villa Schöningen an der Glienicker Brücke.

© Villa Schöningen, NOSHE

Bereits um 11 Uhr lädt die Villa Schöningen zu einer Führung durch die Villa und entlang der Glienicker Brücke statt. Stadtführerin Kerstin Zarbock spricht über die Bedeutung der Villa als Grenzort der DDR. Die Teilnahme kostet 10 Euro. Es wird um eine Anmeldung per E-Mail an info@villa-schoeningen.de gebeten.

Die Nikolaikirche Potsdam wird am 10. November dem historischen Ereignis mit einem Festkonzert gedenken. Der Nikolaichor Potsdam und der Ökumenische Oratorienchor Cottbus bringen gemeinsam mit der Sopranistin Pia Davila, dem Tenor Thomas Volle und dem Europe Symphony Orchestra die Sinfonie-Kantate „Lobgesang“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör, wie Nikolaikantor Björn O. Wiede mitteilte. Das Konzert beginnt um 18 Uhr, die Tickets kosten 25,25 Euro und können auf der Webseite www.konzerte-potsdam.de erworben werden.

Zeitgleich ist im Thalia-Kino, Rudolf-Breitscheid-Straße 50, der Film „Coming Out“ von Heiner Carow zu sehen. Der Film, der 1989 in der Nacht des Mauerfalls Premiere gefeiert hatte, erzählt von einem jungen Lehrer, der seine Homosexualität entdeckt – und griff das Thema zum ersten Mal prominent in einem Defa-Film auf. Veranstalter sind der Kreisverband Potsdam des Bündnis 90/Die Grünen in Zusammenarbeit mit dem Thalia-Kino, der Aids-Hilfe Potsdam, sowie den Vereinen Regenbogen-Potsdam und Katte. Der Eintritt kostet acht Euro.

Die Gedenkstätte Lindenstraße bietet zudem für Schulklassen und Gruppen Gespräche mit Akteuren der Friedlichen Revolution und der Transformationszeit an. Beides findet nach vereinbarten Terminen statt. Anfragen kann man per E-Mail an bildung@gedenkstaette-lindenstrasse.de.

Anlässlich des Jahrestags der ersten Potsdamer Großdemonstration auf dem Luisenplatz im Herbst 1989 fand bereits am 4. November eine Stadtführung zwischen der Gedenkstätte Lindenstraße und dem Luisenplatz statt. Der Zeitzeuge und damalige Pfarrer Hans-Georg Baaske berichtete über seine Erlebnisse vor 35 Jahren.

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