
© dpa/Carsten Rehder
Auf frischer Tat erwischt: Polizei fasst Graffiti-Sprayer in Babelsberg
In der Nacht auf Dienstag hat die Polizei einen Graffiti-Sprayer in Babelsberg erwischt. Im Kiez gibt es seit Monaten Probleme. Die Polizei rät Betroffenen zur Anzeige.
Stand:
Die Polizei hat in der Nacht auf Dienstag in der Großbeerenstraße in Babelsberg einen Graffiti-Sprayer erwischt. Wie die Polizeidirektion West mitteilte, meldete sich gegen 1.30 Uhr ein Augenzeuge, der einen Jugendlichen beim Besprühen von Fassaden beobachtet hatte. Die Beamten trafen vor Ort einen 18-Jährigen an, der augenscheinlich mehrere Häuser mit großflächigen Graffiti von bis zu 1,90 Meter Länge und 1,70 Meter Höhe besprüht hatte. Den entstandenen Schaden schätzt die Polizei auf mehrere hundert Euro. Gegen den Tatverdächtigen sei ein Anzeige wegen Sachbeschädigung aufgenommen worden.
Vandalismus unter anderem mit Graffiti-Schmierereien und Müll beschäftigt den Stadtteil seit mehreren Monaten. Zuletzt waren in der Nacht vom 18. auf den 19. Januar größere Schäden zu verzeichnen: Damals war Stephan Goericke, der Eigentümer des Coworking-Hauses „1448zwo“ unweit des S-Bahnhofs, von 15.000 Euro Schaden allein an diesem Gebäude ausgegangen. Er hatte wegen der anhaltenden Probleme eine stärkere Polizeipräsenz gefordert.
Aus jeder Nacht sind der Polizei neben den Schäden am „1448zwo“ auch drei weitere Vorfälle bekannt, wie eine Polizeisprecherin den PNN auf Anfrage sagte. Dabei gehe es um zwei Fälle von Sachbeschädigung sowie den Missbrauch von Nothilfemitteln: In einem Mehrfamilienhaus wurde ein Feuerlöscher entleert.
Betroffene sollten Schäden dokumentieren und Anzeige erstatten
Der im Stadtteil kursierende Verdacht, man habe es mittlerweile mit einem regelrechten „Vandalismus-Tourismus“ zu tun, bei dem die Täter mit der S-Bahn nach Babelsberg reisen, sich dort mit Alkohol versorgen und dann um die Häuser ziehen, sei „Bestandteil der weiteren Ermittlungen“, erklärte die Polizeisprecherin. Bislang lägen dazu aber keine Anhaltspunkte vor, betonte sie.
Die Polizei rät Betroffenen, die Beschädigungen an ihrem Eigentum oder Besitz entdecken, diese Schäden vor der Beseitigung zunächst zu dokumentieren und bei der Polizei Anzeige zu erstatten. „Für den Fall, dass Täter auf frischer Tat beobachtet werden, sollte umgehend der Notruf der Polizei unter 110 gewählt werden“, erklärt die Sprecherin.
Im Stadtteil Babelsberg kommt es seit mehreren Monaten immer wieder zu Sachbeschädigungen und Vandalismus. Im vergangenen Jahr hatten sich die Betreiber des Eisgeschäfts „Die Eisfrau“ mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gewandt, weil sie immer wieder Ziel von Graffiti-Sprühern waren. Die Stadt hatte sich zuletzt im Dezember mit Anwohnern über die Situation im Kiez verständigt. Das Ordnungsamt kontrolliert nach Stadtangaben bereits seit Ende 2023 verstärkt in besonders betroffenen Bereich. Seit Mai 2024 gibt es zudem eine Kooperationsvereinbarung zwischen Ordnungsamt und Polizei.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: