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Potsdams Hauptattraktion neben dem Krongut Bornstedt ist nach wie vor das Schloss Sanssouci. Rund 331 100 Menschen besichtigten das Bauwerk im Jahr 2008.

© ddp

Von Sabine Schicketanz: Die Aufholjagd läuft

Potsdam kann Einbruch bei Übernachtungszahlen ausgleichen / Experten erwarten für 2010 Stagnation

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Potsdam muss um seine Position als Touristenmagnet im Land Brandenburg kämpfen. Die Zahl der Übernachtungen in Hotels und Pensionen der Stadt sinke zwar nicht mehr wie noch im Frühjahr dieses Jahres, sagte Dieter Hütte, Geschäftsführer der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH (TMB). Mit einem Zuwachs bei den Übernachtungszahlen könne aber wegen der weltweiten Finanzkrise auch 2010 nicht gerechnet werden, heißt es im aktuellen touristischen Marketingplan der Stadt, den die TMB mit ihrer Tochtergesellschaft Potsdam Tourismus Service (PTS) erstellt hat.

Im Sommer habe es in Potsdams Hotellerie eine „große Aufholjagd“ gegeben, so TMB-Chef Hütte im jüngsten Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung. Das Minus im Geschäftstourismus sei durch „Potsdams Profilierung als Ziel für Städtetourismus“ ausgeglichen worden. Mit 560 900 Übernachtungen von Januar bis August 2009 liegt Potsdam nach Angaben des Amtes für Statistik 0,2 Prozent über dem Wert von 2008. Die Zahl der Gäste ging jedoch um 4,8 Prozent auf 234 400 zurück.

Im Jahr 2010 will Potsdam bei Gästeankünften und Übernachtungen vor allem das „bisherige Niveau“ sichern, heißt es im Marketingplan. Dazu sollen die Angebote für Tagestouristen verstärkt werden. Ein Schwerpunkt dabei: Die geplante „Schaustelle Stadtschloss“ an der Landtagsbaustelle am Alten Markt. Damit im Sommer – bei Städtereisen eine traditionell schwache Zeit – mehr Touristen nach Potsdam kommen, soll die Stadt als „Sommerresidenz“ angepriesen werden. Mit herausgehobenen Angeboten für Familien und Kindern wolle man die Landeshauptstadt „langfristig als Urlaubsdestination“ etablieren, so der Marketingplan. Schwierigkeiten sieht der Potsdam Tourismus Service bei der Qualität der touristischen Dienstleistungen: In den Kategorien Freundlichkeit und Gastfreundschaft habe Potsdam bei der letzten Befragung schlechter abgeschnitten als noch 2001/02.

Mehr werben will Potsdam im kommenden Jahr um ausländische Touristen. Dazu plant die PTS Werbeauftritte in Italien und Frankreich. Die Internetseite www.potsdamtourismus.de soll es künftig auch auf Französisch geben. Landesweit sei die Zahl der ausländischen Touristen im laufenden Jahr stark zurückgegangen, so die PTS. Für Potsdam lägen bisher keine Zahlen vor, doch müsse auch hier für das Jahr 2009 mit einem Minus gerechnet werden. Bisher machen ausländische Gäste rund zehn Prozent aller Potsdam-Besucher aus. Im Vorjahr war deren Zahl noch gestiegen: Die stärksten Zuwächse gab es bei Gästen aus Russland (19,4 Prozent) und Slowenien (19,7 Prozent), die meisten ausländischen Potsdam-Besucher kamen aus den Niederlanden. Ein deutlicher Rückgang musste jedoch bei Gästen aus für Potsdam „traditionell wichtigen Märkten“ wie Frankreich, USA und Großbritannien verzeichnet werden.

In der Rangliste der meistbesuchten Potsdamer Sehenswürdigkeiten steht 2008 das Krongut Bornstedt an der Spitze. Im Preußen-Mustergut wurden 430 000 Besucher gezählt. Das Schloss Sanssouci schauten sich 331 139 Menschen an, den Filmpark Babelsberg besuchten 262 204 Gäste. Auf Rang 4 und 5 stehen mit 225 573 Besuchern das Neue Palais und das Schloss Cecilienhof mit 157 823 Besuchern. Alle Attraktionen verzeichneten allerdings im Vorjahresvergleich ein Besucher-Minus.

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