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Zuverlässiges Schwergewicht. Franziska Konitz  hier im Meisterschaftsfinale gegen die Brandenburgerin Catharina Jacques (vorn)  will am Sonntag in Paris gewinnen.

© Olaf Möldner

Von Henner Mallwitz: Doppelt motiviert

Potsdams Judo-Frauen wollen nach dem verpatzten Meisterschaftsfinale beim Europacup in Paris siegen

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Der Ärger ist ein wenig verflogen. „Die Mädels haben gut gekämpft – Pech am Ende“, sagt Axel Kirchner und will die Meisterschafts-Finalrunde vom vergangenen Samstag am liebsten streichen. Unglücklich unterlagen die Judo-Damen des UJKC Potsdam der gastgebenden PSG Brandenburg und hatten mit allem, aber eben nicht damit gerechnet.

Womöglich nicht ganz leicht, nun unbeschwert an die nächsten Aufgaben zu gehen. Diese warten bereits am kommenden Sonntag auf Potsdams Mattenkämpferinnen. In Paris treten die von Kirchner betreuten Judoka beim diesjährigen Europacup der Frauen an, und für den hat sich Europas Spitze angesagt. Teams aus dem Gastgeberland sind ebenso mit hochkarätigen Kämpferinnen am Start wie Mannschaften aus Russland und der Schweiz, der Türkei und den Niederlanden. „Europa ist da wirklich gut vertreten“, sagt Axel Kirchner. „Deutschland schickt allerdings nur eine Mannschaft auf die Matte, und so ist die Herausforderung für uns besonders groß.“

Vor drei Jahren richtete der UJKC Potsdam selbst den Europacup aus und kam dabei auf den zweiten Platz. Der soll es diesmal mindestens auch werden: „Wir wollen weit vorn ankommen“, sagt Kirchner. In Paris gehen fünf Frauen pro Team an den Start – die Gewichtsklassen bis 48 und 78 Kilogramm fallen aus dem Programm. Daher macht sich der Coach am Samstagmorgen mit den polnischen Gaststarterinnen Monika Cabai (Gewichtsklasse bis 52 kg) und Inga Kolozej (bis 57 kg) sowie den Potsdamerinnen Claudia Ahrens (bis 63 kg), Heide Wollert (bis 70 kg) und Franziska Konitz, die in der Plus-70-Kilo-Klasse antritt, auf den Weg nach Frankreich.

Schwer dürfte der Auftritt in Paris vor allem für Ahrens und Konitz werden. Die beiden stecken derzeit voll in der harten Ausbildung bei der Bundespolizei. Dort kommen sie zwar zum Trainieren, haben jedoch auch Arbeitstage von fünf Uhr morgens bis 22 Uhr am Abend zu absolvieren. „Da leidet manchmal schon etwas die Motivation“, weiß Kirchner. „Aber Claudia hat eine tolle Entwicklung genommen, und auch Franziska wird in Paris alles geben.“ Inwieweit dies auch von Inga Kolozej zu erwarten ist, bleibt abzuwarten. Die Polin hatte sich am Samstag nur einen Fehler erlaubt – den entscheidenden. Ihre Niederlage gegen Frizzi Pörs entschied über den Verlust des Meistertitels, den die Potsdamerinnen in den vergangenen beiden Jahren erkämpft hatten.

„Das wird keinen Einfluss auf ihr Auftreten beim Europacup haben“, ist sich Kirchner sicher. „Inga hat schließlich schon den Grand Prix in Hamburg gewonnen. Sie wird sich aufbäumen und sich rehabilitieren.“ Nach dem Wiegen am Samstag geht’s am Sonntag auf die Matte. Motiviert werden die Potsdamerinnen nach dem verpatzten Meisterschaftsfinale doppelt sein.

Henner Mallwitz

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