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Landeshauptstadt: Ein Kind kann wieder lächeln

Ärzte ohne Grenzen zeigen im Stern-Center Fotos über ihre weltweiteArbeit

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Am Stern - Menschen werden in Flüchtlingslagern des Sudan versorgt. Ein Usbeke besiegt die Tuberkulose. Malariakranke Kinder gesunden und lernen das Lachen wieder. Auch wenn es eine relativ kleine Fotoausstellung ist, die von der Vereinigung Ärzte ohne Grenzen im Stern-Center vom 30. April bis zum 10. Mai gezeigt wird, jedes Bild berührt und macht deutlich, mit welch hohem Einsatz die Ärzte und ihre Helfer an den Brennpunkten der Welt tätig sind. 50 Aufnahmen führen nach Bangladesch, Indonesien, Sudan, Kongo und Usbekistan.

Christoph Jankhöfer, der als Logistiker 2004 in Angola und 2007/08 in Usbekistan im Einsatz war, spricht von 3000 internationalen Mitstreitern, Ärzten, Psychologen, Krankenschwestern und technischem Personal, die für Ärzte ohne Grenzen im Einsatz sind. Unterstützt werden sie von 15 000 bis 20 000 lokalen Einsatzkräften. Die Dauer der Einsätze sei sehr unterschiedlich, meint Jankhöfer. Manchmal sei es wichtig, sofort und schnell nach Katastrophen wie dem Tsunami einzugreifen, manchmal sei langandauernde und aufklärende Hilfe wichtig. Jankhöfer gehört bei den Auslandseinsätzen zum Technikerstab, der für die logistischen Voraussetzungen für die Ärzte vor Ort wie Strom, Wasser und Vernetzung sorgt. Für die schnelle Hilfe ständen Container fertig gepackt mit Ausrüstungen und Medikamenten bereit. Sie in kürzester Frist an die richtige Stelle zu dirigieren, gehört auch zu den Aufgaben des Logistikers. Der Berliner wird sich demnächst wieder auf den Weg machen und will sogar seine Familie, Frau und Sohn, mitnehmen. Seine Frau arbeite ebenfalls für Ärzte ohne Grenzen und das Kind könne man sicher unterbringen.

Die Ausstellung, die schon in mehreren Einkaufscentern gezeigt wurde, soll für die Arbeit der Ärzte ohne Grenzen werben und vielleicht auch das Spendenaufkommen erhöhen. An Bewerbungen zur Mitarbeit sei man ebenfalls interessiert. Wie lange jemand bei Ärzte ohne Grenzen mitarbeitet, sei jedem selbst überlassen, meint Jankhöfer. „Manche sind nur ein Jahr dabei, andere über zehn Jahre.“ Auch die Gründe, aus denen sich die Ärzte vor Ort begeben, sind sehr unterschiedlich. In Bangladesch ist es die Malaria, für deren Behandlung die Medikamente fehlen. In Indonesien hat der Tsunami zu einer katastrophalen Versorgungslage geführt, im Sudan und Kongo sind es Gewalt, Hunger und Vertreibung und in Usbekistan der Ausbruch einer multiresistenten Tuberkulose. Das mit der Sowjetunion zusammengebrochene Gesundheitssystem der Usbeken ist bei der Bekämpfung völlig überfordert.

Die 1999 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Organisation war bisher schon in über 70 Ländern tätig. Im Kongo, im Sudan (speziell in der Region Darfur) aber auch in Kolumbien wurden 2007/08 Verletzte behandelt, unterernährte Kinder versorgt und Epidemien bekämpft. In Afghanistan, dem Iran und in Nordkorea war humanitäre Hilfe leider nicht möglich, wegen der Anschläge und der starren Haltung des nordkoreanischen Regimes.

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