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Studentenfilmfest „Sehsüchte“ im Potsdamer Thalia-Kino am Montag gestartet
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Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat am Montagabend im Potsdamer Thalia-Kino das 40. Studentenfilmfest „Sehsüchte“ eröffnet. Eine Woche lang gehört nun das Kino den Nachwuchsfilmemachern (2. bis 8. Mai) der Potsdamer Hochschule für Film und Fernsehen (HFF). Das Studentenfilmfestival gilt als größtes seiner Art in Europa und hat in den vergangenen Jahren bis zu 10 000 Besucher angezogen. Gezeigt werden etwa 100 Filme aus über 25 Ländern, 70 davon im Wettbewerb. Sie wurden ausgewählt aus mehr als 1200 Beiträgen, die Filmstudenten aus 69 Ländern eingereicht hatten. Knapp 80 internationale Nachwuchsregisseure haben sich angekündigt.
In diesem Jahr gehört auch Filmregisseur Wim Wenders zu den Gästen der „Sehsüchte“. Dem 65-jährigen Regisseur („Der Himmel über Berlin“) ist eine „Retrospektive“ mit vier Filmen – darunter die aktuelle Dokumentation „Pina“ – gewidmet. Vor allem sollen auch junge Filmemacher mit Wenders ins Gespräch kommen können. Eine weitere Retrospektive ist in diesem Jahr dem ehemaligen HFF-Studenten Jürgen Böttcher gewidmet, auch bekannt unter dem Pseudonym „Strawalde“.
Der Fokus des Festivals liegt in diesem Jahr auf der Türkei. Aus 50 eingereichten Filmen seien neun ausgewählt worden, so der stellvertretende Festivalleiter Eric Ryhiner. Das Festival hoffe mit der Wahl des Schwerpunktlandes unter anderem auf mehr Beteiligung türkischer Filmemacher in den kommenden Jahren. Bislang sei noch nie ein Film aus der Türkei bei „Sehsüchte“ eingereicht worden. Die Themenvielfalt bei den Sehsüchten ist wie jedes Jahr sehr groß. Gemeinsam sei vielen Beiträgen jedoch der Ernst, so ein Sprecher. Es werden Filme über Ausgrenzung und Flüchtlingsdramen gezeigt, aber auch, zum Teil sehr drastisch, das Altwerden mit Demenz.
Neben Filmvorführungen gibt es Workshops und Diskussionsrunden – aber auch ein Fußballturnier. In diesem Jahr winken Preisgelder von mehr als 48 000 Euro in 15 Kategorien. Zum 40-jährigen Bestehen gibt es zudem eine Ausstellung, die Fotos, Interviews und Preise aus den vergangenen Jahren zeigen. Die Studierenden der HFF organisieren seit 40 Jahren das Festival in Eigenregie. Seine Wurzeln hat es in den 1972 gegründeten FDJ-Studentenfilmtagen der Hochschule. Daran knüpften Studenten 1995 nach einer mehrjährigen Unterbrechung an und gründeten das heutige Festival.
Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst lobte in ihrem Grußwort den Einsatz der Studenten, die dieses Festival von A bis Z organisiert hatten. Der Schlüssel zum Erfolg liege nicht nur in dem enormen Einsatz der Studenten: „Mit seinen engagierten Professorinnen und Professoren sowie einer modernen Ausstattung bietet die Hochschule für Film und Fernsehen als integrierter Bestandteil des Medienstandortes Babelsberg ideale Voraussetzungen“, sagte Kunst. „Wenn Hochschule, Lehrkörper und Studierende an einem Strang ziehen, kann, wie wir hier erleben, etwas wirklich Besonderes entstehen.“ Kix/dpa/dapd
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