Landeshauptstadt: Gastronomie statt Lose
Schlösserstiftung sucht neue Finanzierungsquellen
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Sanssouci - Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg braucht nach eigenen Angaben für die Pflege des Weltkulturerbe-Parks Sanssouci in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro zusätzlich. Neben einem möglichen Eintrittsgeld für den Park hat die Stiftung auch andere Quellen geprüft. Im Ergebnis will sie nun das gastronomische Angebot verbessern, wie aus einer Antwort der Stiftungsratsvorsitzenden und brandenburgischen Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht.
Geplant seien neue gastronomische Angebote an den Besucherempfängen am Neuen Palais und an der Historischen Mühle, so Kunst. Durch die Verpachtung von entsprechenden Räumen könne die Stiftung mehr Einnahmen erzielen. Auch eine Park-Tombola nach dem Vorbild des Stadtparks in Bremen sei geprüft worden. Doch nach der Abwägung von Aufwand und Nutzen habe sich die Stiftung dagegen entschieden. Auch die Einführung einer Sanssouci-App für Mobiltelefone hat die Stiftung laut Kunst erwogen. Die Erlös-Erwartungen seien aber angesichts der hohen Investitionen in Vertrieb und Werbung zu gering. Auch durch den zusätzlichen Verkauf von Souvenirs rechnet sich die Stiftung keine zusätzlichen Erträge aus, denn sie ist an der Museumsshop GmbH nicht beteiligt. Geprüft wurde laut Kunst auch, ob brandenburgische Waldarbeiter zur Pflege der Parks eingesetzt werden könnten. Das wäre aber nur bei teilweiser finanzieller Kompensation durch die Stiftung möglich.
Daneben würden weitere Einnahmemöglichkeiten in Betracht gezogen. Das betreffe die Eintrittspreise bei den Schlössern, die Parkplätze und den bisher freiwillig erhobenen Parkeintritt. Um den Eintritt gab es jahrelangen Streit. Im Mai bot die Stiftung einen Kompromiss an: Sie will ab 2014 auf Parkeintritt verzichten – aber nur, wenn die Stadt über eine Tourismusabgabe jährlich eine Million Euro für die Parkpflege zuschießt. Die Stadtverordneten müssen noch einen entsprechenden Beschluss fassen. Dem Stiftungsrat gehören der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg an. Sie bezuschussten die Stiftung in diesem Jahr mit 33,3 Millionen Euro. dapd/dpa
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