
© Andreas Klaer
Genossenschaft „Karl Marx“ : Potsdamer Mieterverein kritisiert Wohnungsverkäufe
Die Genossenschaft „Karl Marx“ will 400 Wohnungen verkaufen – der Mieterverein warnt: Damit verliere Potsdam bezahlbaren Wohnraum und sozialen Schutz.
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Der Potsdamer Mieterverein kritisiert die Entscheidung der Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“, fast 400 Wohnungen zu verkaufen. Der Vorsitzende Holger Catenhusen warnte am Wochenende: Mit der Veräußerung verliere die Stadt gemeinwohlorientierten Wohnraum – und viele Bewohner ihre Sicherheit. „Wohl kaum einer der Betroffenen wird ein solches Szenario bislang für möglich gehalten haben“, sagte er. Auch die geplanten Maßnahmen der Genossenschaft zur sozialen Abfederung könnten den Schaden für die Mieter nicht ausgleichen.
Die Genossenschaft plant, die Wohnungen am Stern, in der Waldstadt und in Babelsberg innerhalb von zehn Jahren schrittweise zu veräußern. Als Grund nennt sie unter anderem den Finanzierungsbedarf für die Wärmewende.
„Wir hoffen, dass dies nicht Schule macht und bitten die Genossenschaft, ihre Pläne noch einmal zu überdenken“, so Catenhusen. Noch im vergangenen Jahr habe sich die Genossenschaft als „rundum gesund“ beschrieben. So sei es „nicht plausibel“ – und von der Genossenschaft nicht konkret dargelegt –, warum nun aus finanziellen Gründen ein nennenswerter Teil des eigenen Wohnungsbestandes verkauft werden solle.
Besonders kritisch sieht der Mieterverein, dass die Wohnungen damit absehbar auf den freien Markt kommen. Damit verliere Potsdam entgegen der wohnungspolitischen Ziele der Stadt langfristig bezahlbaren und von Genossenschaften verwalteten Wohnraum, hieß es.
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