
© Andreas Klaer
Von Hella Dittfeld: Im Marsch durch die Stadt
Am 26. Juli beginnt die Weltmeisterschaft der Marching Show Bands
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Die Telefone klingeln unablässig, Dutzende E-Mails laufen täglich ein und immer wieder muss hier etwas geregelt, dort etwas in die Reihe gebracht werden. Cheforganisator Klaus Mertins stimmt, während wir in seinem Büro im Container 1 der Stadtverwaltung sitzen, gerade mit den Sporthallen-Erbauern im Stadion Luftschiffhafen ab, dass der Weg zur großen LBS-Wiese nicht „verbaut“ werden darf. Denn dort ist die Logistik für die Weltmeisterschaft der Marching Show Bands, die vom 26. Juli bis 1. August in Potsdam stattfindet, untergebracht. Gerade erst wurden die Bandbetreuer geschult. Sie müssen nicht nur über gute Ortskenntnisse verfügen, sondern auch möglichst in der Sprache ihrer Band reden können. Grundsätzlich ist die Verkehrssprache Englisch.
Nach zehn Jahren lädt die Stadt Potsdam wieder zu den spektakulären Musikweltmeisterschaften ein. Auch beim ersten Mal – parallel zur Bundesgartenschau 2001 – war Mertins der Organisator und so bringt er 2010 jede Menge Erfahrung mit. Damals war sein Organisationsteam hoch gelobt worden, weil alles wie am Schnürchen klappte. So soll es natürlich auch diesmal sein. 19 Bands aus zehn Ländern werden an den Weltmeisterschaften teilnehmen und sie kommen mitunter von sehr weit her. Aus China und Thailand, aus Brasilien und Mexiko werden sie anreisen, sie kommen aber auch aus Ländern um die Ecke wie Polen, den Niederlanden oder Italien. Am Montag wird die WM um 18 Uhr mit einer attraktiven Eröffnungsveranstaltung gestartet. Am Dienstag beginnen dann die Vorwettkämpfe und am Sonntag gibt es ab 13 Uhr das Finale der zwölf Besten – alles im Luftschiffhafen – mit Siegerehrung.
Wie schon 2001 werden die Marching Show Bands ihr Können aber auch in der Innenstadt zeigen. Sie sind bei der Eröffnung der Erlebnisnacht am Samstag, dem 31. August, 16 Uhr, auf dem Bassinplatz dabei. In Marschformation geht es anschließend durch die Brandenburger Straße zum Luisenplatz. Im Wechsel werden Bands die ganze Woche lang Konzerte auf dem Krongut, am Restaurant Mövenpick, am Kutschstall Neuer Markt, im Lindenhof in der Brandenburger Straße und im Filmpark Babelsberg geben. Je nach Lust und Laune können sie sich aber auch selbst an eine Straßenecke stellen und aufspielen, wenn sie gerade nicht in den Wettbewerb eingebunden sind. Hinzu kommt noch ein Sonntagsvergnügen. Am 1. August versammeln sich 16 Gastbands aus Deutschland um 9.30 Uhr auf dem Bassinplatz und marschieren ebenfalls durch die Brandenburger Straße, um dann ab 10.30 Uhr ein Platzkonzert auf dem Luisenplatz zu geben.
„Wir haben für umfangreiche Betreuung im Stadion und in der Stadt gesorgt und haben reichlich Trinkwasser eingekauft“, meint Mertins. Es stünden medizinisches Personal und mobile Einsatzkräfte in großer Zahl zur Verfügung, um Schwächeanfällen bei der Sommerhitze begegnen zu können. 2001 sei das DRK zu 126 Einsätzen gerufen worden. „Das wollen wir eigentlich eher unterbieten“, meint Mertins. Doch einfach wird es für die Musikanten sicher nicht werden, mit den zwar schicken, aber auch warmen Uniformen und mitunter sogar mit Pelzmütze aufzumarschieren.
Als erste Band reisen die Mexikaner am 24. Juli an. Die meisten Bands schweben am 25. und 26. Juli ein. Einige Bands wie der Spielmannszug Hattstedt oder Guiseppe Verdi aus Italien kommen erst direkt zum Wettbewerb am 30. Juli.
Untergebracht sind die 1350 Aktiven der Weltmeisterschaft und ihre Betreuer in Hotels, Wohnheimen, Schulen und der Kaserne in Beelitz. „Letzteres haben wir schon 2001 ausprobiert und es hat sehr gut geklappt“, sagt Mertins. Unter den Beelitzer Soldaten wird die reine Mädchenband Greve Pigegarde aus Dänemark wohl das meiste Interesse auslösen.
Jede Band bekommt ihren eigenen Bus zur Verfügung gestellt, so dass sie sich auch in der Freizeit frei bewegen kann – und zum Entspannen steigt wieder eine Beachparty am Strand des Templiner Sees.
Karten für die Veranstaltungen im Luftschiffhafen gibt es online über EVENTIM; an allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen und an der Tageskasse
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