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Eine Fachärztin beim Impfen einer älteren Person.

© Andreas Klaer

Corona-Lage in Potsdam: Impfzentrum in der Metropolishalle muss schließen

Die Nachfrage nach dem Corona-Piks sinkt, das Zentrum in der Schinkelhalle bleibt jedoch offen. Zahl der Neuinfektionen in Potsdam stagniert - außer in Kitas und Schulen.

Potsdam - Aufgrund sinkender Nachfrage schließt Ende des Monats die Impfstelle in der Babelsberger Metropolishalle. Die letzten Impfungen werden am 26. Februar verabreicht. Die überregionale Impfstelle in der Metropolishalle war am 10. Dezember 2021 mit zunächst sechs Impfstraßen wiedereröffnet worden, in dem Monat wurden dort 14 715 Vakzine verabreicht. 

Zuletzt nahm die Zahl der Impfungen aber stark ab. „Die sinkenden Impfzahlen erfordern die Schließung einer der beiden Impfstellen“, teilte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) mit. In der Schinkelhalle und im Impfbus gebe es aber auch weiterhin ein Impfangebot mit und ohne Termin.  Die Schließung der Impfstelle wurde nach Angaben des Ministeriums zwischen dem Impfstab des Landes Brandenburg und der Stadt Potsdam abgestimmt. Nach der Corona-Impfverordnung des Bundes müssten überregionale Impfzentren wirtschaftlich betrieben werden. 

Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht?

Insgesamt mehren sich in Potsdam die Anzeichen dafür, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht oder bereits überschritten sein könnte. Die Inzidenz verharrte zuletzt mehrere Tage lang auf einem hohen Niveau, ohne weiter zu steigen. Am Freitag sank der Wert auf 1264 Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100 000 Einwohner. Die Inzidenz lag damit minimal unter dem Freitagswert der Vorwoche. 539 neue Corona-Fälle wurden am Freitag registriert. 

Auch bei den Krankenständen in der kritischen Infrastruktur scheint sich die Lage langsam zu entspannen. „Wir bemerken im Klinikum Ernst von Bergmann eine positive Entwicklung der Krankenstände“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. „Auch die Zahlen von Mitarbeitenden, die sich mit der Omikron-Variante infiziert haben oder sich in Kontaktquarantäne befinden, sind rückläufig.“ 

In der Stadtverwaltung ist der Krankenstand nach Angaben einer Sprecherin relativ stabil. Rund zehn Prozent der Mitarbeiter seien derzeit krank geschrieben, das liege in etwa auf demselben Niveau wie in der Vorwoche. Die Versorgung der Bürger sei weiterhin gesichert, betonte die Sprecherin. 

In Schulen steigt Infektionszahl

Angespannt bleibt die Lage hingegen weiterhin in den Schulen. Wie das Bildungsministerium des Landes auf Anfrage mitteilte, waren nach aktuellstem Stand allein in den öffentlichen Schulen in Potsdam 186 Lehrer:innen krank oder dienstunfähig gemeldet. Fast 20 Prozent der Lehrkräfte waren insgesamt nicht im Dienst. Mehr als die Hälfte davon war selbst krank, weitere Ausfälle gab es etwa aufgrund von Quarantänen, Beschäftigungsverboten oder ärztlichen Attesten. Potsdam liegt beim Krankenstand und der übrigen Abwesenheit laut dem Ministerium leicht über dem Landesdurchschnitt. 

Stark gestiegen ist die Zahl der infizierten Kinder und Jugendlichen an Kitas und Schulen: Waren es zu Wochenanfang noch 416, meldete die Stadt bereits am Donnerstagabend 623 Betroffene, fast die Hälfte davon aus Grundschulen. 

Erstmals wieder Konzert mit mehr als 1000 Besuchern

Zugleich wird schon für die Zeit nach den weitreichenden Lockerungen geplant, die laut Beschluss der vergangenen Ministerpräsidentenkonferenz ab dem 20. März gelten sollen. So wird es beispielsweise erstmals seit zwei Jahren wider ein ausverkauftes Indoor-Rockkonzert mit mehr als 1000 Besuchern in Potsdam geben – am 26. März in der Waschhaus-Arena in der Schiffbauergasse, wo die satirische Metal-Band Knorkator auftritt.

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Die genauen Modalitäten stünden zwar noch nicht fest, aber nach der Ankündigung, dass alle Maßnahmen weitgehend entfallen sollen, werde wohl auch keine Masken- oder Impfnachweispflicht gelten, sagte Waschhaus-Chef Mathias Paselk auf PNN-Nachfrage. Eigentlich hatten Knorkator das Konzert bereits vor zwei Jahren spielen wollen – wegen der Pandemie war der Termin inzwischen schon dreimal verschoben worden. 

Parkplatz bald wieder für alle?

Auch im Stadtbild könnte die Entspannung bei der Corona-Lage bald zu sehen sein. Auf Nachfrage des Linke-Stadtverordneten Sascha Krämer teilte das Rathaus mit, es sei derzeit bis Ende März geplant, den Luisen- und Bassinplatz in weiten Teilen als Parkfläche für die Mitarbeiter der nahen Krankenhäuser zu reservieren – zur Entlastung, wie schon in anderen Pandemiephasen praktiziert. Ab 7. März solle beraten werden, ob diese Dauer bis Ende März tatsächlich notwendig sei, hieß es auch. Auf Twitter hatte sich bereits der Grünen-Fraktionschef Gert Zöller beschwert, gerade der Luisenplatz sei keine Kfz-Stellplatzanlage. 

Erhalten bleiben zunächst auch Proteste gegen Corona-Maßnahmen. Für den Samstagnachmittag wird im Bereich Brandenburger Tor in einschlägigen Netzwerken zu einem „Familienspaziergang“ gegen Corona-Regeln an Schulen wie Test- oder Maskenpflicht mobilisiert. Eine geplante landesweite Aktion gegen rechtsradikale Stimmungsmache bei solchen Demos wurde hingegen wegen der unsicheren Wetterlage abgesagt. 

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