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Landeshauptstadt: In Babelsberg die Welt umrundet

Mit der Familienkomödie „In 80 Tagen um die Welt“ lädt Actionstar Jackie Chan zur rasanten Weltreise ein – und Koproduzent Studio Babelsberg hofft auf viele Kinobesucher

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Mit der Familienkomödie „In 80 Tagen um die Welt“ lädt Actionstar Jackie Chan zur rasanten Weltreise ein – und Koproduzent Studio Babelsberg hofft auf viele Kinobesucher Jackie Chan wäre gerne ein zweiter Robert de Niro. Doch das wäre ziemlich schade. Denn Chinas erfolgreichster Hollywood-Export gewinnt die Sympathien auf seine Art. Und das nicht nur auf der Leinwand, sondern auch auf dem Roten Teppich. Über diesen schritt er gestern Vormittag am Berliner Alexanderplatz, als sein neuer Film „In 80 Tagen um die Welt“ im Kino „Cubix“ Premiere feierte – und Chan seine Fans, die ihn mit „Jackie, Jackie“-Rufen feierten, mit einem Händeschüttel-Marathon beglückte. In der Neuverfilmung des Jules Vernes Klassikers – sie wurde von Studio Babelsberg Motion Pictures (SBMP) koproduziert und vor allem in Potsdam und Berlin gedreht – spielt Chan den Diener Passepartout. „Er ist ein guter, ehrlicher Mann mit einem guten Herz, genau wie ich“, sagt der 50-jährige Actionstar über seinen ersten Filmcharakter, der vor allem Kinder und Jugendliche begeistern soll. Heiß her geht es auf der Leinwand trotzdem, doch bei allen aufwendig von Chan choreographierten Kämpfen fließt kein einziger Tropfen Blut. Stattdessen glänzt die mehr als 110 Millionen Dollar teure Produktion mit viel Komik, einer bunten Fantasie und perfekten Bildern. Entstanden sind diese im Sommer 2003 in 22 Dreh-Wochen in den Babelsberger Studios, an Berliner Schauplätzen wie dem Gendarmenmarkt und dem Schloss Charlottenburg sowie in Görlitz. Dabei, so hat Koproduzent SBMP ausgerechnet, seien rund 55 Millionen Euro in der Region ausgegeben worden. Zuvor erlebte Babelsberg das größte Casting seiner Geschichte: 16 000 Menschen kamen, um sich für eine Statisten-Rolle in dem Abenteuerspektakel zu bewerben. Auch wenn sie sich nicht alle auf der Leinwand wiedersehen werden – die Potsdamer und Berliner Drehorte werden wohl fast jedem bekannt vorkommen. Das lässt für den bundesweiten Kinostart am 23. Dezember auf viele deutsche Besucher hoffen, denn in den USA, Australien, Chile, Mexiko, Spanien und England hat „In 80 Tagen um die Welt“ nach Angaben des Branchendienstes „Variety“ erst rund 38 Millionen Dollar eingespielt. „Wir wollen uns in Deutschland positiv überraschen lassen“, sagt SBMP-Geschäftsführer Henning Molfenter, der seinerzeit die Hollywood-Produktion mit Regisseur Frank Coraci, den Darstellern Steve Coogan (Phileas Foog) und Cécile de France (Künstlerin Monique) und Nebenrollen-Stars wie Arnold Schwarzenegger, Kathy Bates, Ewen Bremner und Rob Schneider nach Babelsberg holte. Doch Molfenter hat ein gutes Gefühl – auch weil die Kinder zur Premiere gestern Vormittag „wie gefesselt“ im Kino saßen. Bester Gradmesser sind für den Produzenten aber seine 14- und 16-jährigen Töchter: „Die würden sofort losmeckern, wenn der Film nicht gut wäre.“ Läuft die Familienkomödie in Deutschland erfolgreich, bringt das auch Geld in die Kassen von Studio Babelsberg. Wie die Verträge mit Hollywood aussehen, will Molfenter nicht verraten, aber „wir würden uns freuen, wenn der Film gut besucht wird“. Beste Werbung dafür war Jackie Chans Auftritt am Sonnabend vor einem Fernseh-Millionenpublikum in Thomas Gottschalks „Wetten, dass ?“-Sendung aus Nürnberg. Mit einem rohen Ei in der Hand zerschlug er drei Ytong-Steine – was der Wettkandidatin zuvor nicht gelungen war. Doch auch im Großen ist Chan überzeugt, dass Mauern zerschlagen gehören. Er sei gern in Berlin, dieser „vereinigten Stadt voll Liebe und Frieden“, schwärmte er auf dem Roten Teppich. In seinem Arbeitszimmer habe er ein Bild der Berliner Mauer aufgehängt. Seit der Wiedervereinigung gefalle ihm Deutschland viel besser als vorher: „Ich finde, jedes Land sollte sich wiedervereinigen.“ Auch deshalb hatte Jackie Chan sich in Berlin mit den in der ganzen Stadt aufgestellten, bunt bemalten „Buddy Bären“ fotografieren lassen – und mit 180 von ihnen anschließend in Hongkong eine Ausstellung für Unicef organisiert. Doch auch an die Arbeit vor der Kamera in den Babelsberger Studios und den „Berliner Straße“-Kulissenbauten, die im Film in San Francisco liegen, erinnert Jackie Chan sich gut – und verbindet damit eine Aufforderung: „Ich hoffe, in Babelsberg bleibt die Tradition erhalten.“

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