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Verdi-Warnstreik in Brandenburg: Müllabfuhr, Winterdienst, Bürgerservice – zu diesen Einschränkungen kommt es in Potsdam
Mehr Gehalt oder Arbeitskampf: Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst geht am Montag weiter. Wo es in Potsdam Einschränkungen gibt.
- Jana Haase
- Monika Wendel
Stand:
Wegen eines ganztägigen Warnstreiks müssen sich die Menschen in Potsdam und Brandenburg am Montag auf Einschränkungen etwa in Kitas, bei der Müllabfuhr und beim Winterdienst einstellen. Hintergrund ist die bundesweite Tarifrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Verhandlungen für mehr Gehalt werden zum Wochenbeginn in Potsdam fortgesetzt. Zu einer Kundgebung um 12.30 Uhr am Verhandlungsort, dem Kongresshotel am Templiner See, erwartet die Gewerkschaft Verdi um die 1000 Teilnehmer, wie es hieß.
Vom Warnstreik sind landesweit Kommunalverwaltungen betroffen, außerdem Potsdams städtisches Bergmann-Klinikum sowie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und Sparkassen.
Pflegepersonal am Bergmann-Klinikum zum Streik aufgerufen
Eine Sprecherin des Bergmann-Klinikums sagte, es werde nicht mit größeren Einschränkungen in der Patientenversorgung gerechnet. Operationen würden nicht verschoben, die Notaufnahme arbeite. An dem Krankenhaus sind etwa Pflegekräfte, nicht aber Ärzte zum Warnstreik aufgerufen.
Bei der Betreuung in den kommunalen Kitas im Land dürfte es zu Einschränkungen kommen. Potsdam hat hier nur zwei städtische Einrichtungen: Die Kita Bullerbü und den Hort Lummerland. Diese haben aber wie gewohnt geöffnet, wie die Stadt am Montag mitteilte.
Zudem wird der Müll zum Wochenanfang nicht überall abgeholt. Die Potsdamer Stadtentsorgung (Step) wies auch auf Einschränkungen beim Winterdienst und beim telefonischen Kundendienst hin. Schon nach den Schneefällen der vergangenen Woche hatte es Verkehrsprobleme wegen wenig geräumter Straßen in Potsdam gegeben, zeitweise kam der Busverkehr zum Erliegen – doch weder Step noch der Verkehrsbetrieb hatten sich auf eine Anfrage äußern wollen.

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In Potsdam sind auch der Bürgerservice sowie die Kfz-Zulassungs- und Führerscheinstelle betroffen, wie die Stadt am Montag mitteilte. Zwar seien alle Bereiche, auch der „terminlose“ Schalter in der Wilhelmgalerie, geöffnet: „Aufgrund streikender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann es allerdings zu längeren Wartezeiten trotz vereinbarten Termins kommen.“
Bibliothek arbeitet am Montag nur eingeschränkt
Die Stadt- und Landesbibliothek teilte bereits am Wochenende auf ihrer Homepage mit, dass am Montag mit Serviceeinschränkungen in der Hauptbibliothek zu rechnen sei: Von 15 bis 19 Uhr seien Anmeldungen, Auskünfte und Ausdrucke nicht möglich. Die Außenrückgabe bleibe ganztägig geschlossen. Die Zweigbibliothek Waldstadt habe regulär geöffnet.
In den Tarifverhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Den Auszubildenden sollen monatlich 200 Euro mehr als zuvor gezahlt werden. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände kritisierte, die Kommunen würden überfordert. Bislang gab es kein Angebot der Arbeitgeberseite. (mit dpa)
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